HAMBURG-NORD Das Malen gehört zu ihrem Leben – vor allem große Formate haben es der Künstlerin Karin Petereit angetan.
17 Jahre war die Wahl-Hamburgerin aktives Mitglied im Kunstverein Kettenwerk in Langenhorn, arbeitete dort in ihrem Atelier und begeisterte in vielen Ausstellungen Norddeutschlands Besucher mit ihren farbintensiven Werken.
Petereits Leidenschaft fing von Kindesbeinen an, das Abiturfach Kunst schloss sie mit Note eins ab, dann ging es auf die Kunsthochschule Braunschweig, anfangs mit Pädagogik auf Lehramt, ehe sie zur freien Kunst wechselte.
Das Leben nahm verschlungene Wege, „doch die Kunst ist meine größte Konstante“, sagt Karin Petereit, die später als Ergotherapeutin arbeitete. In 45 Jahren entstanden Hunderte Werke – bis die gebürtige Niedersächsin vor zwei Jahren alles auf null fahren musste, um sich um ihre pflegebedürftigen Eltern zu kümmern. „Das kostete Kraft und Zeit, doch nun ist wieder Freiraum da und ich kann es kaum erwarten, endlich wieder malen zu können. So viele Themen haben sich angesammelt, die realisiert werden wollen“, sagt die 63-Jährige euphorisch.
Was ihr fehlt, ist ein Atelierraum. In ihrer Ein-Zimmer-Wohnung in Barmbek-Nord ist definitiv kein Platz für kreatives Schaffen. „Ich wünsche mir einen hellen, etwa 20 Quadratmeter großen Raum mit hoher Decke – am liebsten im nördlichen oder östlichen Stadtgebiet. Ob im Gewerbegebiet, auf einem Privatgrundstück oder in einer Gemeinschaftsanlage – ich bin für alles offen, sofern es monatlich maximal 350 Euro kostet“, betont Karin Petereit.
Bei Ateliergemeinschaften und Kreativgesellschaften hat sie sich bereits beworben – „bisher leider erfolglos, denn der Bedarf bei Künstlerinnen und Künstlern nach Räumlichkeiten in Hamburg ist riesengroß, aber vielleicht habe ich Glück über das Hamburger Wochenblatt.“
Früher malte sie Figürliches und Porträts, heute sind es Emotionen und grandiose Naturmomente – „die Bilder habe ich im Kopf, ich spüre die Farben und es macht mich frei und glücklich, sie auf die Leinwand zu bringen.“ Hoffentlich schon bald wieder.
Wer der Künstlerin eine Räumlichkeit anbieten möchte, sendet gerne eine E-Mail an Karin.Petereit@gmx.de. Infos über sie gibt es auf ihrer Homepage unter www.karinpetereit.de.
LANGENHORN Über unerwarteten Geldsegen durch das Haspa LotterieSparen können sich jedes Jahr viele Hamburger Vereine und gemeinnützige Institutionen freuen. 50 sind es in der Region Nord, die aktuell insgesamt 125000 Euro für lokale Projekte erhielten. Vier von ihnen sind in und um Langenhorn beheimatet und erhielten jeweils 1000 bis 3000 Euro.
Daniel Brattke, Jugendwart der Freiwilligen Feuerwehr Langenhorn, kann für das Einsatztraining eine neue Nebelmaschine sowie drei Reanimationspuppen, darunter in der Größe eines Erwachsenen eines Kindes und eines Babys anschaffen, an denen 20 junge Feuerwehrleute im Alter von zehn bis 17 Jahre Erste Hilfe üben können.
Der Oberalster Verein für Wassersport plant deutlich weiter in die Zukunft. „Die Finanzierung unseres neuen Vereinsheims ist gesichert und der Neubau soll im kommenden Jahr beginnen“, erzählte Manfred Brüggemann. Stattliche drei Millionen Euro wird das Gebäude kosten – „da freuen wir uns über eine Finanzspritze der Haspa für die Ausstattung des neuen Jugendraums etwa mit einem Tischkicker, oder was sich unsere Jugendlichen sich wünschen.“
Inken Asbahr vom Sportclub Langenhorn-Alstertal (SCALA) beobachtet einen Trend für den Outdoorsport – „auch weil zu wenig Dreifeldsporthallen in Hamburg zur Verfügung stehen.“ An der Lüttkoppel werden daher nach und nach attraktive Outdoor-Sportgeräte aufgestellt, die in Kursen integriert, aber auch von allen Sportbegeisterten aus dem Stadtteil kostenlos genutzt werden dürfen.
Auch der Verein Hund-Mensch-Team, der im Ostfalenweg am Flughafen seine Anlage hat, wurde von der Haspa bedacht. Über 70 Mitglieder trainieren dort Grundgehorsam, betreiben Schutzhunde- und Hundesport wie Rally-Obedience und bestreiten Turniere. „Wir möchten das Geld für die Renovierung unseres Vereinsheims nutzen“, sagte Andrea Paulsen.
Thorben Hesel, Filialleiter am LaHoMa, übergab die Geldgeschenke erstmals im Rahmen des „Langenhorner Stammtisches“ und ermunterte Verantwortliche für lokale Vereine und Organisationen, sich für die nächste Ausschüttungsrunde zu bewerben – „leichter und niedrigschwelliger kann man zum Gemeinwohl nicht an eine Förderung kommen.“
Informationen gibt es auf der Homepage www.haspa-insider.de/foerdermittel-lotteriesparen/.
LANGENHORN Die Freiwillige Feuerwehr Langenhorn hat mit David Boltz und Marius Schuppenhauer eine neue Wehrführung.
Der 33-jährige David Boltz ist vom Dienstgrad Brandinspektor und war bereits fünfeinhalb Jahre Wehrführer-Vertreter. Er übernimmt die Leitung von Knut Bölke, der mit Erreichen des Höchstalters von 60 Jahren in die aktive Einsatzabteilung wechselt.
„Bereits von Geburt an bin ich mit der Feuerwehr verbunden und mit ihr großgeworden. Schon mein Vater Oliver war viele Jahre Wehrführer-Stellvertreter. Ich bin allerdings erst 2009 mit 17 Jahren eingetreten, da es bei uns damals noch keine Jugendabteilung gab“, sagt der Langenhorner, der beruflich als Servicetechniker für sicherheitstechnische Anlagen tätig ist.
Was ihn an der Freiwilligen Feuerwehr reizt und motiviert? „Neben meinem ‚Helfersyndrom‘ ist es vor allem das Adrenalin bei den Einsätzen und der Reiz des Ungewissen, was einen vor Ort erwartet.“ Ob Gartenfest, Geburtstagsfeier oder Heiligabend – wenn der Pieper wegen einer Alarmierung geht, lässt Daniel Boltz alles stehen und liegen – seine Familie und Freunde kennen es nicht anders. „Innerhalb von fünf Minuten müssen wir am Feuerwehrhaus in der Tangstedter Landstraße 139 sein, um ausrücken zu können“, erklärt Boltz.
Dessen bisherigen Stellvertreterposten hat nun Marius Schuppenhauer übernommen. Bisher war der 34-jährige Gerätewart. Auch der Hauptbrandmeister ist mit Blaulicht aufgewachsen – beide Elternteile sind Polizisten. Mit zwölf Jahren kam er zur Feuerwehr und nach dem Umzug nach Langenhorn 2012 in die Einsatzabteilung unweit des Langenhorner Marktes. „Anderen helfen zu können, zumal in wertvoller Teamarbeit, treibt mich an. Für mich ist die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren eine organisierte Form von aktiver Nachbarschaftshilfe, auf die sich jeder verlassen kann“, sagt Marius Schuppenhauer. Hauptberuflich arbeitet er als Schadenregulierer.
Als neues Führungsteam haben beide Männer die Verantwortung für Ausbildung und Einsätze von 25 Aktiven zwischen 18 und 40 Jahren, für 20 Nachwuchskräfte von zehn bis 17 Jahren in der Jugendabteilung sowie für 25 Mitglieder in der Ehrenabteilung. Das Einsatzgebiet erstreckt sich vom Südrand des Flughafens bis zum Eiscafé Jacobs in der Tangstedter Landstraße sowie vom Krohnstieg bis zur Flughafenstraße und umfasst gut 30000 Bewohnerinnen und Bewohner im Stadtteil.
Im Schnitt werden 200 Einsätze pro Jahr „gefahren“, wobei 95 Prozent Brandmeldeanlagen ausmachen, die vorwiegend durch Fehlalarme ausgelöst werden. Schwere Verkehrsunfälle seien selten, eher gäbe es Einsätze nach Unwettern.
Damit die Freiwilligen Feuerwehren weiterhin einsatzfähig bleiben können, braucht es Ehrenamtliche – auch auf der Langenhorner Wache. „Interessierte Bewerber sollten Motivation und technisches Interesse mitbringen und können gerne dienstags von 19 bis 21.30 Uhr an unserem Dienstabend zum Kennenlernen vorbeikommen“, sagt David Bolz einladend.
Am Samstag, 8. November, bringt die Freiwillige Feuerwehr Langenhorn den Stadtteil zum Leuchten. Ab 16 Uhr findet wieder das stimmungsvolle Lichterfest mit kulinarischen Leckereien und anschließenden um 18 Uhr ein Laternenumzug statt.
LANGENHORN Die NABU-Gruppe Langenhorn/Fuhlsbüttel erhielt vergangenen Samstag tatkräftige Unterstützung von Umweltsenatorin Katharina Fegebank (Grüne).
Im Raakmoor wurde „entkusselt“ und dabei invasive Baumschösslinge etwa von der Traubenkirsche entfernt, denn jeder von ihnen entzieht dem Moor täglich bis zu 100 Liter wertvolles Wasser.
Mit Feuereifer waren auch die sechsjährigen Zwillinge der Zweiten Bürgermeister dabei. Ava Felizia und Carla Valentina hatten großen Spaß, mit Säge und Astschere im Unterholz „aufzuräumen“ – ebenso wie Jonte (9) und Lukas (6) aus Poppenbüttel. „Wir machen bereits zum dritten Mal als Freiwillige beim Moor-Aktionstag mit“, erzählte deren Mutter Maya Pfau. „Moore sind Klimaschützer und benötigen unsere Hilfe, um ihre wichtige Aufgabe erfüllen zu können. Unsere Kinder lernen auf diese Weise viel über Pflanzen, sind an der frischen Luft und abends sehr schön müde.“
Familie Pfau gehörte zu den insgesamt 30 Freiwilligen und Ehrenamtlichen, die sich für den Arbeitseinsatz gemeldet hatten. „Wir brauchen deren Engagement für den Naturschutz“, betonte Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg – mit 18 Stadtteilgruppen und über 30000 Mitgliedern der größte Umweltverband der Stadt. 30 von 38 Naturschutzgebieten werden von den Aktiven betreut, darunter in Langenhorn das Raakmoor sowie das Rothsteinsmoor.
Auch Umweltsenatorin Fegebank zollte den freiwillig Helfenden großen Respekt und versprach dem NABU-Ortsgruppen-Team, bei der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) „sanften Druck“ hinsichtlich der Umsetzung eines hydrologischen Gutachtens von 2022 auszuüben. An der Hummelsbütteler Landstraße möchte der NABU nämlich einen Schilfgürtel anlegen, um Schadstoffeinträge der Ackerflächen zu filtern, bevor sie das Moor erreichen.
LANGENHORN Für zwei Wochen entsteht im Einkaufszentrum LaHoMa eine Pop-up-Galerie. Vom 13. bis 25. Oktober präsentieren sieben renommierte Künstlerinnen der Gruppe ART ROOM ihre vielfältige und beeindruckende Kunst verschiedener Genres.
Auf der Ladenfläche zwischen der Volksbank und „Dat Backhus“ erwarten die Besucher Aquarell-, Öl- und Acrylmalerei, Zeichnungen, Drucke, Collagen, Grafiken und Fotografien.
Mit dabei ist die Deutsch-Finnin Kirsi Zühlke. Als Privatdozentin stellt seit 1982 im In- und Ausland aus und hat diverse Bücher zum Thema Aquarellmalerei veröffentlicht. Gabriele Merl bemalt Leinwände in surrealistischem Stil, während die Duvenstedterin Hanne Weber bekannt ist für farbkräftige Hamburg-Motive. Heidi Klees Acrylbilder sind mal abstrakt, mal gegenständlich. Petra Suplie hat sich dagegen der realistischen Ölmalerei verschrieben mit Küstenlandschaften, Dünen und Wasser als Lieblingsmotive.
Christiane Alegria setzt sich seit 30 Jahren mit unterschiedlichen Maltechniken auseinander. Die Langenhornerin ist Kuratorin im Niendorfer „Berenberg-Gossler-Haus“ und organisiert den „Börner Künstlertreff“, bei dem alle Künstlerinnen bereits ausgestellt haben. Unter anderem auch dort begeisterte Claudia Luise Meyer mit ihren stimmungsvollen Fotografien.
Die Pop-up-Galerie ist montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
LANGENHORN Englischvokabeln an der Kletterwand lernen? Mathegleichungen in der Bohnenkiste lösen? An der Stadtteilschule am Heidberg wurde ein Multifunktionsraum eingeweiht, der besondere Anforderungen für individuelles Lernen erfüllt.
Neben einer riesigen Kletterwand gibt es auf 40 Quadratmetern eine Sprossenwand mit einer Rollenrutsche und weiche Judomatten, von der Decke baumelt eine Hängematte, Kuschelkissen laden zum Entspannen ein und vor dem Fenster steht eine große Holzbox, gefüllt mit 400 Kilogramm getrockneten weißen Bohnen.
„Die Idee entstand aus der Beobachtung der Schülerinnen und Schüler. Einige benötigen aufgrund ihrer Neurodiversität, ihrer emotionalen oder sozialen Problemlagen oder individueller Lernvoraussetzungen ein anderes Setting. Sie lernen besser in Bewegung, benötigen eine Förderung ihrer Wahrnehmungsfähigkeit zur Motivation oder brauchen Auszeiten und Ruhe“, erklärt Sonderpädagogin Denise Sell.“
So fördert etwa das Eintauchen der Füße in die Bohnenkiste die tiefensensible Wahrnehmung und der Bewegungsdrang hilft spielerisch, Vokabeln oben an der Kletterwand „abzuholen“. „Der Raum ist allerdings nicht zum Toben oder Chillen gedacht, sondern zum Lernen in einem anderen Kontext“, betont Denise Sell.
Als Schwerpunktschule für Inklusion muss die Stadtteilschule am Heidberg allen Schülerinnen und Schülern gerecht werden. Von insgesamt 800 haben immerhin 150 Mädchen und Jungen einen besonderen Förderbedarf.
50000 Euro hat der neue Multifunktionsraum gekostet. „Für uns ist er ein Pilotprojekt, um den Neubau, mit dem es 2027 losgehen wird, entsprechend zu planen und auszustatten“, sagt Schulleiter Philipp Semerak.
LANGENHORN Das Gymnasium Langenhorn im Grellkamp nennt sich „Schule in Bewegung“. Das gilt nach innen und nach außen, denn jetzt wurde das Richtfest für den Neubau gefeiert.
In Räumen für Oberstufe, naturwissenschaftlichen Fachunterricht und Verwaltung sowie einer Mensa, Cafeteria und Aula mit Tanzparkett (!) sollen künftig rund 800 Schülerinnen und Schüler auf dem Gelände modernen Unterricht erhalten. Aktuell sind es etwa 210 Gymnasiasten der fünften bis siebten Klasse, die mit der Neugründung der Schule 2023 zunächst in einem standardisierten Fertigbau des Modells „Hamburger Klassenhaus“ untergebracht wurden.
„Das neue Gebäude wird das Herz unserer Schule, ein Ort der Begegnung, der Bewegung und des Lernens“, freute sich Schulleiterin Monika Renner.
18 Millionen Euro lässt sich die Stadt Hamburg den individuell ausgestatteten Neubau kosten, der voraussichtlich im Herbst 2026 bezogen werden kann. Das Gebäude mit 4000 Quadratmetern entsteht in Hybridbauweise. Das Erdgeschoss wird konventionell, das Obergeschoss in Holzbauweise errichtet. Neben einer Fassade aus Holzlamellen wird es ein Gründach geben. In den Pausen können sich die Schülerinnen und Schüler in einem Niedrigseilgarten, auf einem Sinnespfad und einer Kletterspinne sowie auf einem modernen Pickletennisfeld austoben. Parallel wird eine neue Zweifeld-Sporthalle mit Besuchergalerie gebaut.
„Die Neugründung des Gymnasiums Langenhorn war ein wichtiger Schritt für den florierenden Stadtteil und für die Familien und Kinder, die hier leben. Der Neubau ist ein weiterer Meilenstein für die wachsende Schulgemeinschaft“, sagte Bildungssenatorin Ksenija Bekeris und zeigte sich besonders beeindruckt von den Tanzeinlagen der engagierten Lehrerschaft zum Schul-Song „Spring“ von Wincent Weiss.
HUMMELSBÜTTEL Plié, Relevé, Arabesque – Margarete Wolgast hat mehreren Generationen Spaß an Ballett und Bewegung vermittelt. Über 40 Jahre leitete sie Kinder- und Erwachsenengruppen im Hummelsbütteler Sportverein. Nun wurde die Grande Dame mit stolzen 93 Jahren verabschiedet – mit Blumen, Geschenken, goldener Ehrennadel und Ehrenmitgliedschaft.
Nicht, dass Margarete Wolgast dem Training in ihrem hohen Alter körperlich nicht mehr gewachsenen wäre. „Es finden sich einfach nicht mehr genügend Teilnehmerinnen, sonst hätte ich weitergemacht“, bedauert die agile Seniorin.
Am Lübecker Stadttheater erhielt sie eine klassische Ballettausbildung und tanzte viele Jahre in der Kompagnie. Ihre exzellente Haltung und ihr Gang können die Tänzerinnenkarriere auch heute nicht verleugnen, und um ihre schlanke, sportliche Figur beneiden sie sogar junge Frauen.
„Ballettunterricht fördert Körperbeherrschung und Beweglichkeit, die entscheidend sind für eine lange Gesundheit“, ist sich Margarete Wolgast sicher.
Eines war ihr immer wichtig: Ihren Kursteilnehmern – ob klein oder groß – das Tanzen mit Spaß und ohne Drill zu vermitteln.
Eine, die schon von Kindesbeinen an bei der Ballett-Legende des Hummelsbütteler SV Unterricht genommen hat, ist Susanne Schröter. „Mit 13 Jahren habe ich angefangen, weil meine Mutter fand, dass ich wie ein Bauer ginge“, erinnert sich die 56-Jährige. Bis zum Spitzentanz hat sie es dank Margarete Wolgast gebracht. Auch wenn die Schuhe schon lange im Abstellraum liegen, fuhr die Marienthalerin bis jetzt jeden Dienstagnachmittag eine Stunde per Bus zur „tänzerischen Gymnastik für Frauen ab 50 Jahren“. „Es hat immer großen Spaß gemacht und ich bin traurig, dass es nun vorbei sein soll – zumal mich Frau Wolgast fast mein ganzes Leben begleitet hat“, bedauert Susanne Schröter.
Übrigens wird der obligatorische XXL-Kassettenrekorder weiter seinen Dienst tun: im Dachgeschoss des Ehepaars Wolgast, in dem auf Ergometer und Heimtrainer gesportelt und die Ex-Ballerina weiterhin ihr tägliches Exercise praktizieren wird.
LANGENHORN Sie ist ein Paradies für alle Leseratten und Vielleser: die Bücherstube im Gemeindehaus der Broder Hinrick-Kirche. Über 10000 Titel warten in deckenhohen Regalen auf interessierte Leserinnen und Leser, die dort im ersten Stock jeden Dienstag zwischen 16 und 18.30 Uhr für wenig Geld neuen Schmökerstoff bekommen.
2013 fing es ganz klein an – „mit einigen Büchern, die beim Basar übriggeblieben waren“, erinnert sich Traute Huber. Die inzwischen 79-Jährige ist die Initiatorin einer Institution, die weit über den Stadtteil hinaus ihresgleichen sucht. Auf gut 100 Quadratmetern finden sich in zwei Räumen Kinder- und Jugendbücher, Belletristik, Krimis, Klassiker, Kunst- und Sachbücher, Historisches, Lexika, Biografien, Fachliteratur etwa über Musik sowie fremdsprachige Titel – alle gespendet, gut erhalten, nach Genre und Alphabet sortiert und enorm günstig.
Denn der Preis richtet sich nach dem Gewicht der literarischen Werke – nicht inhaltlich, sondern es geht rein um die physische Masse. So kostet ein Kilo Bücher lediglich zwei Euro – exakt abgewogen auf einer leicht antik wirkenden Waage, die irgendwann auch mal beim Basar übriggeblieben ist.
„Krimis sind unsere Bestseller“, verrät Traute Huber und sortiert gerade neu angekommene Lektüre ein. Besonders Werke von Sebastian Fitzek würden viel nachgefragt. Das sei aber nicht für sie, sie liebe vielmehr Romane und Bücher über Hamburg.
Mit ihrem achtköpfigen, ehrenamtlichen Team – selbstverständlich alles eingeschworene Bücherfans – kommt sie mit vielen Besuchern häufig und gerne ins Gespräch. „Pro Woche haben wir etwa 20 Gäste, von denen uns einige fragen, welche Titel wir zu bestimmten Themen empfehlen können. Die meisten gehen übrigens mit mehr als einem Buch nach Hause“, erzählt Traute Huber lächelnd. „Und falls es zuhause doch nicht gefällt, kommt es oft wieder zu uns zurück, ebenso wie wir auch eingeschweißte Bücher erhalten, die einst wohl ungeliebte Geschenke waren“, ergänzt die belesene Seniorin.
Schön sei, wenn ihr jemand „das Buch habe ich schon so lange gesucht“ entgegenrufe. „Menschen mit Literatur glücklich zu machen, ist einfach nur schön.“
Wer möchte, kann die Lektüre auch vor Ort genießen. Helle Sitzecken und ein gemütliches Sofa laden zum Schmökern ein; es gibt Kaffee und Kekse und es darf geklönt werden – ausdrücklich nicht nur über literarische Themen. „Wir möchten ein Treffpunkt für alle sein“, betont Traute Huber.
Wer Bücher spenden möchte, meldet sich bitte im Gemeindebüro unter Telefon 520 82 41. Vom Zustand sollten die Bücher weder verschmutzt noch kaputt sein, sondern so, wie man sie selbst gerne kaufen wollte – schließlich wird mit dem Erlös Gutes getan und Projekte der Kirchengemeinde unterstützt.
FUHLSBÜTTEL Vor dem Sozialzentrum Anleger 7 in der Hummelsbütteler Landstraße ist ein kleines Biotop entstanden, an dem auch die Nachbarschaft viel Freude hat.
Initiatorin und Mitarbeiterin Ulrike Schwonberg, selbst begeisterte Hobby-Gärtnerin, hatte sich unter anderem beim NABU informiert, welche Pflanzen mit dem Boden der Baumscheibe eines Straßenbaums am besten klarkämen. Robust sollten sie sein und vor allem insektenfreundlich. Die Wahl fiel auf diverse Kräuter, Lavendel, Rosen, Ringelblumen und Ableger eigener Gartenpflanzen.
Mit vereinten Kräften, auch dank einiger Klienten, wurden die festgestampfte Erde gelockert, Löcher ausgehoben und die Pflanzen hineingesetzt. Nicht alle überstanden die Anwachsperiode, aber dort, wo vorher lediglich blanke, braune Erde zu sehen war, leuchten nun bunte Blüten und grünes Blattwerk.
Bienen, Hummeln und Schmetterlinge kommen regelmäßig zu Besuch, auch die Menschen in der Nachbarschaft freuen sich über das kleine Naturparadies. „Viele Leute bleiben stehen, genießen den Anblick und kommen darüber auch ins Gespräch“, berichtet Claudia Falk vom Anleger 7. Da wird gefachsimpelt, welche Pflanzen am besten zusammenpassen, und ob Verblühtes abgeschnitten oder stehengelassen werden sollte.
Einige Besucher bringen vom nahegelegenen Markt am Ratsmühlendamm sogar neue Blumen und Pflanzen als Spenden mit. Allerdings darf nur das Anleger 7-Team Hand anlegen, denn es pflegt etwa drei mal fünf Meter große Beet – einschließlich Gießplan.
Und manchmal geschehen auch kleine Wunder im Nachbarschaftsbeet. „Einen der kleinen Holzpflöcke, die die Baumscheibe markieren, hatten wir in Leuchtturmoptik rot-weiß angemalt. Zu unserer Überraschung hat ein kreativer Mensch über Nacht einen echten Leuchtturm daraus gemacht. Mit einem Solarlicht unter einer Glaskuppel leuchtet er nun wunderschön nach Anbruch der Dunkelheit“, erzählt Claudia Falk.
HUMMELSBÜTTEL Am Freitag, 19. September, dreht sich auf dem Norbert-Schmid-Platz alles um den Nachwuchs: Von 15 bis 19 Uhr wird am Vortag des Weltkindertag groß gefeiert.
35 Einrichtungen, Vereine, Kitas, Unternehmen und Projekte machen das Fest mit kostenlosen Aktivitäten, Workshops und Tombola-Preisen zu etwas ganz Besonderem.
Besucher ab dem Kinderwagenalter – im vergangenen Jahr waren es rund 1000 – erwarten 40 vielfältige Angebote und Leckereien vom Angelspiel bis zur Zuckerwatte. Für die Kleinsten gibt es ein Krabbelzelt und eine Matschwanne, für Größere einen Boxautomaten, eine Süßigkeiten-Wurfmaschine, zwei Hüpfburgen, Minigolf und Bastelaktionen.
Für Entspannung sorgt das Bilderbuchkino und eine Seifenblasenmaschine. Kulinarisch werden die Gaumen am Smoothie-Bike und am Grill sowie mit Zuckerwatte, Popcorn und Waffeln verwöhnt.
Außerdem finden Tanz- und Graffiti-Workshops statt sowie ab 17 Uhr zwei Shows von CaliX Hamburg. Dass Kinder und Jugendliche etwas zu sagen haben und gehört werden müssen, wird mit einer Malaktion verdeutlicht. Die entstehenden Werke werden einen Tag später auf dem Baui von 12 bis 14 Uhr ausgestellt.
Kurz vor Schluss der Veranstaltung steigt die Spannung: Um etwa 18.30 Uhr können alle Tombola-Teilnehmer ihre Überraschungspreise abholen, darunter über 40 Gutscheine etwa für Kletterwald, Kino und Planetarium.
HAMBURG Damit Pfandflaschen und -dosen nicht klimaschädlich im Müll enden, gibt es seit zehn Jahren am Hamburger Flughafen das Projekt „Spende Dein Pfand“ – eine Kooperation mit dem Straßenmagazin „Hinz&Kunzt“ und dem Recyclingunternehmen Der Grüne Punkt.
Über drei Millionen Getränkebehältnisse landeten seit 2015 in den 18 Sammeltonnen, die in den Terminals, im Check-in- sowie im Boarding-Bereich stehen. 790000 Euro Pfandwert kamen auf diese Weise zusammen – gespendet von Flughafenpassagieren und -besuchern.
Aus den Erlösen finanziert „Hinz & Kunzt“ vier feste, versicherungspflichtige Arbeitsplätze für ehemalige Langzeitarbeitslose und Obdachlose, die an 365 Tagen im Jahr die Sammeltonnen leeren. Rund 20 Kilometer legen Teamleiter Uwe Tröger, der seit Projektstart dabei ist, und seine Kollegen täglich auf dem Flughafengelände zurück. „Leider finden sich in den Behältern immer wieder auch wertlose Kaffeebecher oder Müll. Das liegt sicher daran, dass ausländische Gäste die Aufschrift nicht verstehen und kein Pfandsystem in ihren Heimatländern kennen“, glaubt Tröger, dem die Arbeit am Flughafen finanzielle Sicherheit und Struktur in sein Leben sowie Wertschätzung gebracht hat.
Ist das Sammelgut sortiert, fahren die Leergutbeauftragten umliegende Supermärkte an, um dort die Pfandautomaten mit dem Sammelgut zu füttern. Im Spitzenjahr 2019 waren das beeindruckende 480000 Flaschen und Dosen im Wert von rund 125000 Euro.
„Aus einer kleinen Idee ist etwas Großes geworden, und ‚Spende Dein Pfand‘ längst ein Teil unserer Flughafenkultur“, freut sich Christian Kunsch, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport. Das Projekt sei mittlerweile ein Vorbild für andere Einrichtungen hamburg- und deutschlandweit.
LANGENHORN Das Kiwi-Bad geht neue Wege, um auch „Nichtschwimmern“ das schöne Gelände „schmackhaft“ zu machen und bietet gleich zwei ungewöhnliche Events.
Am Sonntag, 14. September, findet dort ab 14 Uhr zum ersten Mal bei freiem Eintritt das Apfel-Ernte-Fest statt. Vereinseigene Bierbänke werden zu kleinen Marktständen umfunktioniert, auf denen private Aussteller selbstgemachte Köstlichkeiten aus Äpfeln wie Kuchen, Marmeladen, Mus und Säfte verkaufen oder auch untereinander tauschen können. Standgebühr: fünf Euro; Reservierung per E-Mail an info@htb62.de.
Die Idee zu der Veranstaltung hatte Thea Botzenhard aus der Geschäftsstelle des Betreibervereins HTB62 beim Blick auf das weitläufige Gelände. „Wir haben einige Obstbäume, darunter auch vier Apfelbäume, die gerne kostenlos abgeerntet werden können. Vielleicht kennt sich sogar jemand aus und kann uns sagen, um welche Apfelsorten es sich handelt.“
Zwei Wochen später, am Sonntag, 28. September, verwandelt sich ein Teil des Naturbades ab 16 Uhr in ein „Fress-Gässle“ mit Zwiebelkuchen und Federweißer. „Ich habe lange Zeit in Freiburg gelebt, wo es im Herbst an vielen Orten entsprechende Veranstaltungen gibt“, erklärt Thea Botzenhard und sich sicher, dass Traubenmost und Zwiebelkuchen auch den Norddeutschen schmecken. Auch hier können kulinarische Leckereien aus Eigenproduktion angeboten werden.
LANGENHORN Vom 19. bis 21. September findet das 33. Langenhorner Oktoberfest im Einkaufszentrum LaHoMa statt. Auf einem der ältesten Oktoberfeste in Hamburg werden auch in diesem Jahr bis zu 10000 Besucher auch aus vielen anderen Stadtteilen erwartet.
Zünftige Eröffnung ist am Freitag um 19 Uhr mit dem traditionellen Fassanstich. Ein, zwei Schläge, dann heißt es: „O’zapft is!“ und die Sause kann beginnen.
Ab 19.30 Uhr heizen DJ Matthias und das bayerische „Ensemble Mikados“ den Gästen musikalisch ein. Um 21.30 Uhr entert Entertainer Vollker Racho mit dem „Roten Pferd“ die Bühne und bis Mitternacht sorgt DJ Matthias für Partystimmung.
Wetterunabhängig können sich die Besucher in der überdachten Einkaufsmeile zuprosten, schmausen und feiern. 350 Sitzplätze laden zum Verweilen ein – die Tischreservierung ist kostenlos unter info@pbkonzepthamburg.de.
Für das leibliche Wohl sorgt zum zweiten Mal S&K Events und verwöhnt die Gäste mit bayerischen Spezialitäten wie Krustenbraten, hausgemachtem Leberkäse, Weißwürsten und Riesen-Brezn. Der obligatorische Gerstensaft wird vom Benediktiner Weissbräu ausgeschenkt. Und während auf dem Münchner Oktoberfest für eine Maß rund 15 Euro verlangt wird, kostet ein Liter Bier in Langenhorn zehn Euro. Wer stattdessen einen guten Schoppen bevorzugt, wird vom Weinhaus am Stadtrand versorgt.
Am Samstag können nicht nur Wochenmarktbesucher im Biergarten eine kleine Stärkung nehmen, denn er öffnet bereits um 11 Uhr. Highlight des Tages ist Hamburgs größter Laternenumzug. Erwartet werden wieder rund 2000 Teilnehmer.
Los geht es um 19.30 Uhr von vier Startpunkten – U-Bahnhof Flughafenstraße, Kastanienplatz/Timmerloh, U-Bahnhof Langenhorn-Nord, Grellkamp vor der Schule – zur Wochenmarktfläche. Begleitet werden die Laternenträger von vier Spielmannszügen und der Freiwilligen Feuerwehr Langenhorn.
Während die wartenden Besucher ab 19 Uhr vom Langenhorner Spielmannszug unterhalten werden, ist bereits das imposante Höhenfeuerwerk auf dem Dach der P&R-Anlage vorbereitet. Ab 20.30 Uhr wird es am Himmel raketen-bunt und anschließend heizt das bekannte norddeutsche DJ Ötzi-Double Kay Christensen dem Oktoberfest-Publikum auf der Bühne bis 1 Uhr nachts kräftig ein.
Der Sonntag startet um 10 Uhr mit dem ökumenischen Gottesdienst der evangelischen und katholischen Gemeinden Langenhorns. Um 11.30 Uhr sorgt der Chor „GospelJoy“ für Stimmung.
Den Abschluss bildet das große Kinderfest auf der Wochenmarktfläche. Ab 14 Uhr warten Karussell, Bungee-Jumping und weitere Attraktionen auf junge Besucher. Die Feuerwehr präsentiert ihre Fahrzeuge und die Polizei kommt mit einem Polizeimotorrad und -wagen vorbei. Zudem zeigen einige Sparten des HTB62, was der Verein alles zu bieten hat.
HAMBURG Bis 2027 will Hamburg 7000 öffentliche Ladepunkte für E-Autos schaffen – bislang sind es 3000. Im Diekmoorweg in Langenhorn kamen nun zwei weitere Ladestationen mit insgesamt vier Stellplätzen hinzu.
Für den Betreiber, die Shell-Tochter ubitricity, ist es bereits der 86. Ladepunkt, den er installiert hat – ein „Meilenstein“, wie es Felix Faber, Vorsitzender der Shell-Geschäftsführung ausdrückte. Das Unternehmen ist eines von fünf Privatfirmen, darunter Qwello, Enercity Mobility, Eze.network und Vattenfall, die in den kommenden zwei Jahren über alle Bezirke verteilt jeweils 500 Ladepunkte bauen werden – insgesamt also 2500.
„Hamburg hat sich früh auf den Weg gemacht, um für eine gute Infrastruktur für E-Mobilität zu sorgen“, betonte Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard. „Zudem haben wir ein unkonventionelles Ausschreibungsverfahren gewählt, um hamburgweit nicht nur einen, sondern verschiedene Anbieter zu haben und den Kunden eine breite Wahl anbieten zu können.“
Während es in der City mit Ladeplätzen bereits gut bestellt aussähe, seien die Außenbezirke noch im Aufbau. „Ich hoffe, Shell oder ein anderer Anbieter stellt mir in Kürze auch etwas hin“, sagte Leonhard mit einem Augenzwinkern. Die SPD-Politikerin wohnt jenseits der Elbe in Marmstorf und ist mangels Netzausbau auf ein Hybrid-Fahrzeug angewiesen.
Laut dem ADAC teilen sich in Hamburg derzeit 18 E-Autos einen Ladepunkt.
Übrigens: Im Diekmoorweg darf werktags von 9 bis 20 Uhr jeweils für drei Stunden Strom getankt werden. Auch in der übrigen Zeit sind auf den Parkplätzen nur angeschlossene E-Autos erlaubt. Wer ohne zu Laden parkt oder einen Benziner/Diesel abstellt, riskiert ein Bußgeld in Höhe von 55 Euro.
LANGENHORN Jeden Mittwoch um 13.30 Uhr fahren Kühllaster der Tafel Norderstedt bei der Ansgarkirche Langenhorn im Wördenmoorweg 22 vor. Oftmals stehen um diese Zeit auch schon einige Kunden vor der Tür – doch sie müssen noch etwas warten.
Bis zur Öffnung um 15 Uhr wirbeln ehrenamtlichen Tafel-Helfer im Gemeindesaal. Sie stellen Tische auf, sortieren gespendete Lebensmittel und stellen sie in Kisten bereit – dann beginnt die Ausgabe.
„Wir sammeln jede Woche 19 Tonnen Lebensmittel ein und verteilen sie in elf Ausgabestellen an 1400 Haushalte. In Langenhorn unterstützen wir pro Monat rund 500 Haushalte etwa mit Brot, Obst, Gemüse und Fleisch und manchmal sogar mit Schnittblumen“, berichtet Ingrid Ernst vom Tafel-Vorstand.
Die Kunden seien ein Querschnitt der Gesellschaft, Alleinerziehende, Familien, Rentner – Menschen mit Migrationshintergrund, Geflüchtete, Deutsche. Alle kämen aus einer Not heraus; angesichts gestiegener Miet-, Energie- und Lebenshaltungskosten bräuchten sie Unterstützung.
Zwei Euro kostet jeder „Einkauf“ bei der Tafel für sie. Die Bedürftigkeit muss nachgewiesen werden, etwa durch Bescheide vom Jobcenter, über Sozialhilfe, Wohngeld oder Rentenzahlungen.
Damit das wichtige soziale Engagement in Langenhorn weitergehen kann, braucht die Tafel dort dringend ehrenamtliche Mitarbeitende. „Unser Team ist leider auf sieben geschrumpft – wir benötigen jedoch mindestens 14 Helfende. Aktuell helfen Norderstedter in der Langenhorner Ausgabestelle aus“, berichtet Ingrid Ernst. „Wir brauchen vor allem Helfer mit einem gesundem Rücken, um die vollen Kisten tragen zu können. Wer schauen möchte, ob das etwas für sie oder ihn wäre, ist herzlichen eingeladen, mittwochs gegen 14 Uhr im Wördenmoorweg vorbeizukommen.“
LANGENHORN Wer durch das Labyrinth der verschlungenen Wirtschaftswege in der Fritz-Schumacher-Siedlung läuft, hört an vielen Stellen leises oder auch lauteres Gegacker.
Noch vor 100 Jahren gehörten Schweine, Schafe, Gänse und Hühner zum gewohnten Bild in den Selbstversorgergärten der Doppel- und Reihenhäuser. Hühnerhaltung liegt im Trend, nicht nur TV-Größen wie Judith Rakers und Barbara Schöneberger haben die Freude daran entdeckt, sondern auch immer mehr Bewohner der denkmalgeschützten Siedlung.
„Ich habe mich einfach in Manfred verliebt“, gesteht die 37-jährige Judy (*Nachname ist der Redaktion bekannt). Manfred ist ein stattlicher Hahn der französischen Rasse Bresse-Gauloises, allerdings mit einem Handicap: Er hat einen verkrüppelten Fuß. Judy entdeckte das Hähnchen im Alter von zwei Monaten bei ihrem Nachbarn Steven Tews, der auch Hühner und Gänse hält. „Ich habe schon immer ein Herz für Außenseiter-Tiere“, sagt die Langenhornerin, die auch drei Katzen aus dem Tierschutz und ein altes Pferd aufgenommen hat.
Der Nachbar schenkte ihr den jungen Hahn – und wenig später, damit der nicht allein sein muss, noch zwei weiße Hennen, Erika und Meta. Mit deren Nachwuchs Daniela und der schwarzen Henne Gabriele ist die Truppe seit ein paar Monaten komplett.
„Sie machen mich einfach glücklich – ich könnte nicht mehr ohne sie leben. Jedes Mal werde ich freudig begrüßt, wenn ich mich zu ihnen setze oder Leckereien mitbringe. Besonders beliebt sind Eisbergsalat, Melone, Basilikum und Hüttenkäse mit Knoblauch – dafür lassen die Feinschmecker jedes Körnerfutter liegen“, erzählt Judy lachend.
Das Gartenhäuschen hat sie zum komfortablen Hühnerstall mit zeitgesteuerter Klappe umfunktioniert, mit Sitzstangen, Nestern zur Eiablage und Klettermöglichkeiten. Platz für die Wurm- und Schneckenjagd gibt es reichlich und Sträucher sowie Brombeerbüsche bieten dem Geflügel Schatten und Versteckmöglichkeiten vor potenziellen Feinden wie dem Habicht.
Nachbarn und Arbeitskollegen werden mit frischen Eiern versorgt und Spaziergänger, die vor allem an den Wochenenden oftmals mit ihren Kindern durch die Siedlung schlendern, freuen sich, das Federvieh im Garten beobachten zu können.
„Dass wir mitten in der Stadt so ländlich leben dürfen, ist ein Privileg. Die Bio-Diversität macht unsere Siedlung lebens- und liebenswert“, sagt Judy dankbar.
LANGENHORN Alfred ist ein echter „Börner“, wie sich die Bewohner der Fritz-Schumacher-Siedlung nennen. Nur lebt er nicht in einem der denkmalgeschützten Reihen- und Doppelhäuser, sondern in einem großen Naturteich – denn Alfred ist ein Karpfen.
Und zwar ein besonderer. „Der Schuppenkarpfen ist die Urform aller Karpfen – bei Anglern eher unbeliebt wegen des ‚lästigen‘ Schuppenkleides, das man vor dem Verzehr beseitigen muss, im Gegensatz zum begehrten Spiegelkarpfen mit deutlich weniger Schuppen“, erklärt Christian Hirsching. „Von oben sieht der Schuppenkarpfen zwar grau und unscheinbar aus, aber an den Seiten ist er wunderschön golden gefärbt.“
1993 legte der 59-Jährige im Garten des 1920 gebauten Siedlerhäuschens, in dem seit Opa früher einen Malerbetrieb hatte, einen gut 20 Quadratmeter großen und 1,80 Meter tiefen Teich an. Mit Granitfindlingen aus einer Kieskuhle, einer wild umwachsenen Flachwasserzone, riesigen Bambuspflanzen und einer drei Meter hohen Bananenstaude schuf er ein kleines Paradies.
„Ich wollte etwas für die Natur tun, für Vögel, Kröten, Frösche, denn die haben immer weniger Platz.“ Wie der Eisvogel, der einst im Raakmoor zuhause war, aber dort keine Ruhe findet angesichts der vielen Spaziergänger. Bei Christian Hirsching ist es schön ruhig und mit kleinen Fischen wie Rotfedern und Goldorfen gibt es genug Futter.
Überhaupt essen – am liebsten sind Alfred, der durch eine alte Verletzung eine markante Rückenflosse hat, und seine sieben Karpfenfreunde Nudeln. „Alle paar Tage koche ich einen großen Topf für die Truppe“, so Hirsching. Kartoffelschalen, Mais und Toastbrot sind auch beliebt.
Alle drei Jahre wird abgefischt und gut 15 Liter Schlamm aus dem Gewässer geholt. Dann ist wieder alles schick für die Teichbewohner.
Hirsching liebt den entspannenden Blick aufs Wasser, manche Nachbarn kommen vorbei, um Ruhe zu tanken und Enten fühlen sich auch wohl. Jedes Jahr zieht ein Paar hier seine Küken auf. „Es ist zu schön, wenn die Kleinen ihre ersten Schwimmversuche machen.“
Dass Alfred niemals auf dem Teller landen wird, steht für den Hobbyangler fest. „Bei mir ist er zuhause“ – für lange Zeit, denn Schuppenkarpfen können gut 35 Jahre alt werden.
LANGENHORN Spontan mit anderen Musik machen, mitsingen, eigene Kompositionen vorstellen – das ist das Konzept von „LaLi Jam & Open Stage“.
Im Kulturhaus LaLi, in der Tangstedter Landstraße 182a, feiert am Samstag, 25. Oktober, um 19 Uhr ein neues Veranstaltungsformat Premiere. Der Verein KulturMix in Langenhorn lädt alle Musikbegeisterten ein, ihre Instrumente und Stimmen mitzubringen, um in lockerer Atmosphäre gemeinsam Musik zu machen.
„Wir möchten jeden ansprechen – Laien, Fortgeschrittene und Profis“, sagt Initiator Heiko Witt. Der leidenschaftliche Hobbymusiker spielt seit Schulzeiten Gitarre, hat in Corona-Zeiten auch Schlagzeug gelernt und ist fasziniert von Jazz und Swing. Regelmäßig ist er bei den wöchentlichen Jam-Sessions im Restaurant „Brückenstern“ in der Schanze dabei, an denen bis zu 20 Musiker teilnehmen. „Es macht einfach Spaß loszuspielen und nicht allein im Kämmerlein vor sich hinzuüben. Deshalb möchte ich sowas auch in Langenhorn etablieren“, wünscht sich der 50-Jährige, der seit zehn Jahren gegenüber dem Kulturhaus LaLi wohnt.
Als Host wird er die neue Veranstaltungsreihe leiten. „Der Abend ist eine Wundertüte. Pop, Folk, Jazz, Blues, Funk oder Hip-Hop – alles kann. Ich bringe einige Songbooks mit, aus denen gespielt werden kann. Akkorde und Texte wollen wir bei Bedarf aus dem Internet auf den Beamer bringen. Wer mag, kann improvisieren und nach Absprache auch eigene Songs präsentieren. Die „Open Stage“ bietet vor allem der jungen Generation – ob Singer/Songwriter, Duos oder Trios – die Möglichkeit, ihren Bekanntheitskreis zu vergrößern. In erster Linie geht es aber darum, ohne Hemmungen mitzuspielen und mitzusingen. Musikbegeistertes Publikum ist sehr willkommen und kann gerne mit einsteigen.“
Schlagzeug, Keyboard, Gitarre, Bass, Mikrofone und Soundanlage stehen im LaLi bereit. Einige Musikerinnen und Musiker haben sich bereits gemeldet, darunter mit Gitarre, Bass, Percussion und Blues Harp. „Schön wäre es, wenn auch ein Keyboarder kommen würde, gerne auch Mundharmonika-Spieler und Bläser“, sagt René Plettner vom Verein KulturMix. Er wird seinen E-Bass „entstauben“, den er seit zehn Jahren nicht mehr angefasst hat – ganz anders als im Jugend-Kultur-Café in Norderstedt, in dem er mit Heiko Witt bis zur Schließung 2005 regelmäßig gejamt hat.
Bei guter Resonanz soll sich „LaLi Jam & Open Stage“ etablieren und regelmäßig stattfinden. Der Eintritt ist frei; es gibt eine Spendenkasse sowie Getränke an der Bar.
Infos und Anmeldung für Musiker – „damit wir wissen, wer mit welchem Instrument und mit welchen Wünschen kommt“ – unter E-Mail an lali-jam@posteo.de.
LANGENHORN Eigentlich sollte Ende Mai für das Weinhaus Schluss sein. Nun geht es doch weiter – an der Stadtgrenze, in Norderstedt.
Marco Lehmitz freut sich, dass es für das 69-jährige Familienunternehmen, das er in dritter Generation führt, eine Zukunft gibt.
Durch Zufall entdeckte online eine Immobilie, in der er Wein- und Spirituosen-Liebhaber weiterhin mit ausgesuchten, guten Tropfen versorgen kann. Weit ist es nicht entfernt – nur fünf Kilometer. Und einen neuen Straßennamen muss sich auch kein Stammkunde merken – von der Tangstedter Landstraße 22 geht es nun in die Hausnummer 567. Allerdings in Norderstedt, denn das charmante, kleine Einkaufszentrum Tala-Treff liegt direkt an der Hamburger Stadtgrenze.
„Ich hoffe, hier etwas Schwung reinbringen zu können“, so Lehmitz, der vor allem in den zahlreichen Parkmöglichkeiten eine Chance für einen erfolgreichen Geschäftsumzug sieht – ganz im Gegenteil zur „kleinen TaLa“, in der viel Parkraum weggefallen ist.
Am Dienstag, 2. September, um 10 Uhr öffnet der 46-Jährige dort erstmals die Türen. Noch ist er mit der Renovierung der ehemaligen Bank-Filiale beschäftigt, die rund ein Jahr leer stand. „Mir ist Nachhaltigkeit wichtig, deshalb verwende ich ökologische Werkstoffe und nutze Regale und Möbel aus der alten Filiale.“
Die Verkaufsfläche wird mit 100 Quadratmetern etwas kleiner sein, auch das Sortiment. Das wird innovativ mit klimaschonenden Mehrweg-Flaschen einiger Winzer aus Baden-Württemberg ergänzt. Für das beliebte Bistro ist leider kein Platz, aber Wein-, Whiskey- und Rum-Tastings werden regelmäßig stattfinden.
Durch den integrierten Lagerraum spart der Weinhändler Kosten für ein externes Lager – „logistisch bin ich besser aufgestellt“. Highlight der neuen Immobilie ist ein Hochsicherheitsraum mit mehreren eingebauten Tresoren. „Damit habe ich etwas Besonderes vor“, sagt Marco Lehmitz und grinst – mehr will er aber noch nicht verraten.
Im Oktober plant Lehmitz eine große Eröffnungsparty, „im kommenden Jahr könnte ich mir vorstellen, ein Sommerfest im Tala-Treff zu organisieren.“
HUMMELSBÜTTEL Neben Mathe, Bio und Englisch stand für 750 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Hummelsbüttel „Demokratie“ auf dem Stundenplan – auf besondere Weise.
Initiiert von fünf Kolleginnen und Kollegen der Fachschaft Politik/Gesellschaft/Wirtschaft in Kooperation mit der AG Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage erarbeiteten 24 Klassen von der fünften bis zur elften Stufe über sechs Monate hinweg vielfältige, altersgerechte Beiträge zum Thema Demokratie. Die wurden am 14. Juli in Form eines „Open House“ der Schulgemeinschaft präsentiert.
Es gab informative Kurzfilme, Lesungen, aufwändig erstellte Plakate und Porträts von Persönlichkeiten wie Sophie Scholl, Nelson Mandela und Margot Friedländer sowie ein Memory mit 100 Köpfen der Demokratie. Dass Demokratie schon im Kleinen beginnt, zeigte die 5b und stellte ihre demokratischen Regeln im Klassenraum vor: etwa andere nicht auszulachen und im Unterricht kein Kaugummi zu kauen.
Der Oberstufen-Theaterkurs hatte eine besondere Aktion vorbereitet. Über Kopfhörer konnten in jeweils zweiminütigen Beiträgen Persönlichkeiten kennengelernt werden, die für die Demokratie gekämpft haben. Die 17-jährige Anne Rose hatte dafür über Louise Aston recherchiert, die 1849 als einer der ersten Frauen die gleichen Rechte der Männer für sich einforderte. „Leider kennt sie kaum jemand, dabei hat Louise Aston großen Mut mit ihrem zivilen Ungehorsam gezeigt und den Weg für die Frauenbewegung bereitet“, erklärte die Elftklässlerin.
„Das Thema Demokratie gehört in den täglichen Diskurs. Gerade angesichts des Erstarkens der Rechten ist es wichtig, etwas zu tun, nicht nur zuzusehen, sondern aufzuklären, um viele jungen Menschen schon früh für die demokratischen Grundsätze zu sensibilisieren, damit sie später nicht aus Unwissenheit anders wählen“, betonte Lorin Kayatas (17) von der AG Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage.
Zum Abschluss des Aktionstages wurde von allen Schülerinnen und Schülern als Statement ein Banner mit der Aussage „Wir stehen für Demokratie, Vielfalt und Respekt“ unterschrieben und am O-Gebäude aufgehängt.
HUMMELSBÜTTEL Das Vereinsgebäude der Interessensgemeinschaft um den Lentersweg (IGL) bekommt endlich einen Anbau.
Nach über sieben Jahren Gesprächen mit Behörden und anschließender Planungsphase ging es am 6. Juli endlich mit den Bauarbeiten in der Flughafenstraße los. Das war dringend nötig, denn das 25 Jahre alte Gebäude des Stadtteilkultur- und Jugendzentrum platzt aus allen Nähten.
„Im vergangenen Jahr hatten wir 17000 Besucher“, weiß Geschäftsführerin und Vorständin Anne Balk. „Damit stoßen wir an unsere Kapazitätsgrenzen, zumal das Quartier stetig wächst und in den kommenden Jahren weitere 190 SAGA-Wohnungen auf dem ehemaligen Schulgelände entstehen. Außerdem möchten wir unsere Angebote etwa am Vormittag und Abend ausbauen und die Öffnungszeiten für Grundschulkinder und Jugendliche erweitern.“
Mit dem Anbau erhöht sich die Nutzfläche von 320 auf 620 Quadratmeter, zudem wird die Gartenfläche neu angelegt. Besonderes Augenmerk wird auf Nachhaltigkeit gelegt: Das neue Dach erhält eine Begrünung und das Dach des Bestandsgebäudes nach der Sanierung Solarpanele.
2,45 Millionen Euro kostet das Projekt. Finanziert wird es von der Sozialbehörde, dem Stadtentwicklungsfonds und dem Bezirksamt Wandsbek.
„Der laufende Betrieb ist von den Bauarbeiten nicht betroffen“, betont Anne Balk. Die 23 wöchentlichen Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche, Familien, Erwachsene sowie Senioren fänden regulär weiter statt – ebenso das umfangreiche Ferienprogramm, Theateraufführungen, Zaubershows, Stadtteil- und Ü66-Partys. Zudem kann der Saal an den Wochenenden weiterhin als Eventlocation gemietet werden. Lediglich die Parkplätze vor dem Haus stehen während der Bauarbeiten nicht zur Verfügung und das Bücherhäuschen musste abgebaut werden.
Läuft alles nach Plan, ist der Anbau im Frühjahr 2026 fertig und das Quartier um mehr soziale Infrastruktur reicher.
LANGENHORN Seit 25 Jahren bringt der SiB-Club getreu seines Namens den Stadtteil in Bewegung. Zum Jubiläum kommt auch der Sportverein in Bewegung.
Die langjährige Vorsitzende –nunmehr Ehrenvorsitzende – Maren Schindeler-Grove hat den Staffelstab an Martin Warnholtz übergeben.
„Als ein Nachfolger gesucht wurde, habe ich mich aus Verantwortung für das Credo des Vereins aufgestellt – und dem möchte ich auch gerecht werden. Der SiB-Club steht für Sport für alle, ohne Leistungsdruck und ohne Turniere. Fußball, Handball und Co. findet man bei uns daher nicht, sondern Selbstverteidigung, Einradfahren, Tanzen oder Singen in Bewegung. Wir haben 33 Kurse vom Baby- bis zum Seniorenalter, die jedem unserer 800 Mitglieder etwas Ansprechendes bieten. Kaum ein anderer Verein ist so breit aufgestellt wie wir“, betont Warnholtz.
„In letzter Zeit hat es Unruhe im Verein gegeben, Personalfluktuation und Wechsel in den Kursleitungen, was auch dem sehr anspruchsvollen Führungsstil der bisherigen Vorsitzenden sowie mangelnder Kritikfähigkeit der Mitarbeitenden geschuldet ist“, räumt der stellvertretende Vorsitzende Michael Stuhr ein. Ziel sei, den Verein wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen.
Nach dem Motto „Aus dem Stadtteil für den Stadtteil“ liegt ein Schwerpunkt auf der Ausbildung von Schülern ab der fünften Klasse der kooperierenden Schulen als Sportassistenten und Übungsleiter. Ein großes Thema ist auch die Integration im Sport. Mit beitragsfreier Mitgliedschaft möchte der SiB-Club Geflüchtete, Behinderte und sozial benachteiligte Menschen weiterhin unterstützen.
Zudem wird das Kursangebot ausgeweitet. Nach den Sommerferien startet etwa Kinder-Yoga für Sechs- bis Neunjährige, mit denen Entspannungstrainerin Tanja mit Klangmeditation auf Traumreisen geht. Für Erwachsene bietet sie ab September progressive Muskelentspannung nach Jacobsen an, um Stress und Stoffwechsel zu regulieren.
Besonders stolz ist der neue Vorsitzende auf die einzigartige Kooperation mit den Hamburg Sea Devils. Jeden Mittwoch von 16 bis 18 Uhr trainieren Profis des internationalen Football-Teams Kinder von fünf bis 14 Jahren im Football und im körperlosen Flag Football.
Weitere Infos gibt es unter www.sibclub.de.
LANGENHORN In einer Woche, am Sonntag, 13. Juli, verwandelt sich die historische und denkmalgeschützte Fritz-Schumacher-Siedlung in ein Flohmarkt-Paradies.
Zum zwölften Mal findet wieder der bekannte „Flohmarkt der Gärten“ statt. Von 10 bis 17 Uhr öffnen viele Anwohner, die sich „Börner“ nennen, ihre privaten Gärten und verkaufen dort etwa Spielsachen, Kleidung und Deko-Artikel sowie Pflanzen, Selbstgemachtes vom „Langenhorner Gold“-Honig über Hundeleckerlis bis zu Gehäkeltem.
„In diesem Jahr stellen wir einen neuen Teilnehmerrekord auf und haben 272 Anmeldungen erhalten – das ist überwältigend“, freut sich die Initiatorin Claudia Kienast.
2012 mit lediglich 37 Gärten gestartet, hat sich das Nachbarschaftsprojekt von einem Geheimtipp zu einer der größten und beliebtesten Veranstaltungen im Norden gemausert, das tausende Fans sogar aus dem Ausland anlockt.
Reizvoll ist das entspannte und familiäre Ambiente mit dänischem Hygge-Feeling. Hinzu kommt der historisch-architektonische Aspekt des besonderen Wohnkonzepts der 1920 für Selbstversorger erbauten Gartensiedlung.
Wer neben der Schnäppchen- und Schätzchenjagd möglichst viele Gärten erkunden möchte, sollte genügend Zeit für das rund 100 Hektar große Areal einplanen – und unbedingt ohne Auto anreisen, da es kaum Parkplätze gibt. Ordnern begleiten die Veranstaltung, da einige Straßen als Einbahnstraßen eingerichtet werden.
Den Lageplan mit allen teilnehmenden Gärten, Verkehrs-Infos und Wissenswertes gibt es vor Ort in Papierform etwa an der U-Bahnstation Langenhorn-Nord und in umliegenden Restaurants sowie online zum Herunterladen unter www.flohmarktdergaerten.de.
HUMMELSBÜTTEL Die Sommerferien stehen vor der Tür – doch nicht jedes Kind wird verreisen können. Macht gar nichts, denn Vereine und Institutionen im Quartier Tegelsbarg haben ein vielfältiges, 28-seitiges Ferienprogramm zusammengestellt.
Vom 24. Juli bis 3. September kommt garantiert keine Langeweile auf. Allein der Bauspielplatz Tegelsbarg hält elf Projekte, neun Ausflüge etwa zu Hagenbeck, in die HafenCity und ins Schwimmbad mit der Möglichkeit der „Seepferdchen“-Abnahme, zwei Übernachtungen auf dem Baui, zwei Feste sowie 77 Stunden Spielen bereit. Vieles ist ohne Anmeldung und kostenlos. Wer alles mitnehmen möchte, zahlt maximal 17 Euro für die gesamten sechs Wochen. „Und für Familien, die sich das nicht leisten können, finden wir auch eine Lösung“, verspricht Baui-Leiter Dennis Finnern.
Los geht’s mit der Ferienstart-Party am Mittwoch, 23. Juli, um 15 Uhr mit der Einweihung des neuen Pizza-Ofens. Es gibt Workshops in Selbstverteidigung, im Bogenschießen im Tischtennis und Tanzen sowie eine Kreativwerkstatt.
Highlight ist die Hawaii-Projektwoche. „Vom 5. bis 7. August besucht uns die polynesische Tanzgruppe ‚Island Breeze‘ auf ihrer Europa-Tournee. Sie bastelt mit angemeldeten Baui-Kindern Poi Bälle, bringt ihnen Jonglieren bei als auch einfache Melodien auf der Ukulele. Am 15. August gibt es vor der großen Show mit Live-Musik zudem kostenlose Tanz-Workshops“, erzählt Dennis Finnern.
Zum Ende der Ferienzeit geht es auf eine spannende Detektivsuche durch den Stadtteil. Bei der „Mini-Playback-Show“ am 2. September schlüpfen Kinder in die Rolle ihres Lieblings-Stars und am letzten Ferientag, 3. September, spielen Kinder, Eltern und Betreuer „Familien-Duell“ mit witzigen Schätzfragen und Aufgaben.
Neben den vielfältigen Aktivitäten ist der Baui an fast allen Tagen von 15 bis 19 Uhr zum freien Spielen geöffnet.
Informationen und Anmeldungen für Projekte, Ausflüge und Übernachtungen vor Ort im Högenredder, unter Telefon 606 26 55 oder im Internet unter www.tegelsbarg.de.
Das gesamte Programm „Sommerferienspaß“ wird in Heftform im Stadtteil verteilt und liegt etwa in der Bücherhalle Alstertal, im Haus der Jugend und im Stadtteilbüro auf dem Norbert-Schmid-Platz aus.
FUHLSBÜTTEL Rund 5000 „Fahrradleichen“ entfernt die Stadtreinigung jedes Jahr aus dem öffentlichen Raum. In den kommenden Wochen findet wieder eine konzertierte Aktion in fünf Bezirken statt – Auftakt war an der Abstellanlage der U-Bahnstation Fuhlsbüttel-Nord.
Für Hamburgs Umweltsenatorin Katharina Fegebank war es eine Premiere. Zum ersten Mal hielt sie eine Flex in den Händen – die Funken flogen und schon waren die Kettenglieder eines Zahlenschlosses durchtrennt.
Unterstützung bekam Fegebank von Mitarbeitenden der Stadtreinigung, die allein an diesem Standort 17 Fahrräder „befreiten“.
„Wir bekommen pro Jahr hamburgweit über 7000 Meldungen per Hotline oder E-Mail über scheinbar herrenlose Drahtesel, die etwa verbogene Felgen, keine Kette oder Sattel mehr haben, also nicht mehr verkehrstüchtig sind. Von den Bezirksämtern werden diese Räder mit einem roten Zettel versehen. Innerhalb von 14 Tagen können die Eigentümer ihr Rad entfernen – tun sie es nicht, machen wir das“, erklärt Kay Goetze von der Stadtreinigung.
„Damit wird der Radverkehr sicherer und es entsteht mehr Raum für den Umstieg auf nachhaltige Mobilität, denn nichts ist ärgerlicher, als wenn man keinen Abstellplatz für sein Rad findet“, betont Katharina Fegebank.
Immerhin gibt es für jede fünfte „Fahrradleiche“ ein Happy End. In der Werkstatt der Stadtreinigung im Recyclinghof in Osdorf werden sie wieder auf Vordermann gebracht und anschließend in den Gebrauchtwarenhäusern „Stilbruch“ zu Preisen unter 100 Euro verkauft.
FUHLSBÜTTEL Manfred Sengelmanns Herz gehört dem deutschen Schlager. Seit der Kindheit begleiten ihn Peter Alexander, Vicco Torriani, Conny Froboess und Bill Ramsey mit ihren Hits.
Seine Leidenschaft für Titel und Interpreten aus den 1950er und 1960er Jahren möchte der gebürtige Fuhlsbüttler gerne teilen und legt am Freitag, 27. Juni, um 20 Uhr in Stadtteilkulturhaus „Backstube“, Am Hasenberge 48, auf.
„Ich spiele 32 Titel und reichere sie mit einigen Anekdoten an“, sagt der 79-Jährige. „Der Abend soll beim Publikum schöne Erinnerungen wecken und die Musik Freude machen“ – schließlich sang schon Freddy Quinn wissend „So schön war die Zeit“. Der Eintritt beträgt vor Ort fünf Euro. Es gibt Getränke, Knabbereien und ein Preisrätsel.
Schon als Vierjähriger konnte Manfred Sengelmann „Der Theodor im Fußballtor“ von Theo Lingen auswendig – war es doch die Lieblingsschallplatte der Nachbarn, die der Knirps durchs offene Fenster mithörte. Die „Schlagerparade“ samstags im Radio war Pflichttermin für die Familie und wurde im Anschluss nachgespielt. Als Weihnachtsgeschenk für die Eltern sang der Jugendliche sogar eine Platte mit dem Titel „Tanz mit mir in den Morgen“ von Gerhard Wendland ein.
„Ich bin einfach begeistert von schönen Melodien und oft aussagekräftigen Texten – vor allem denen von Peter Alexander“, so der Schlager-Fan. Hunderte Singles und LPs, vieles auch auf CD, zählt er zu seinen Schätzen. Radio-Gedudel nebenbei ist nichts für Manfred Sengelmann – „ich höre Musik immer nur intensiv.“ Zum Entspannen setzt er seine Kopfhörer auf und genießt. Dabei dürfen es auch aktuelle Titel etwa von Andrea Berg, Ben Zucker und Santiano sein.
Für den Schlagerabend in der „Backstube“ hat er jedoch Oldies wie „Sugar Baby“ von Peter Kraus, „Moonlight“ von Ted Herold und „Marmor, Stein und Eisen bricht“ von Drafi Deutscher im Gepäck und nimmt sein Publikum mit auf eine Zeitreise.
VoLANGENHORN Der Jugendspielmanns- und Musikzug Langenhorn feierte im vergangenen Jahr 40-jähriges Jubiläum – doch jetzt braucht er dringend Unterstützung.
„Wir haben nur noch 19 Aktive und mussten leider schon einige Auftritte absagen, weil uns Musikerinnen und Musiker fehlen“, sagt Maike Kassel.
Vorkenntnisse brauchen Interessierte nicht, die Instrumente werden während der Proben kennengelernt und geübt. „Rhythmusgefühl wäre jedoch gut“, so die zweite Vereinsvorsitzende. Der Monatsbeitrag liegt bei sehr günstigen sechs Euro.
Trommeln, Lyra (Glockenspiel), Schellenring, Becken und Zauberflöte, wie die Querflöte genannt wird, werden gegen eine geringe Leihpauschale gestellt. Jeden Dienstag zwischen 18 und 20 Uhr – außer in den Ferien – treffen sich die Spielleute in einem Oberstufenhaus der Fritz-Schumacher-Schule im Foorthkamp 36.
Seit einem Jahr ist auch Phil dabei. „Mit meiner Großtrommel fühle ich mich wie der Chef, weil ich vorangehe und den Ton angebe“, sagt der Elfjährige schmunzelnd. Die Uniform trägt er mit Stolz. „Sie steht für Einheit und zeigt Verbundenheit – das finde ich schön und bin es auch von meiner Schule gewohnt“, erklärt Phil. Übrigens tragen alle Musizierenden lange Hosen.
Leonie Schrape ist im Verein großgeworden. „Ich wollte schon im Kita-Alter Querflöte spielen und mit acht Jahren ist mein Traum Wirklichkeit geworden“, erzählt die 19-jährige Studentin. Die Gemeinschaft, der Spaß, die Reisen und Erlebnisse seien es, was den Spielmannszug prägten. Und: „Jedem Mitglied steht offen, weitere Instrumente zu lernen.“
Auf dem Schulhof wird das Marschieren geübt. „Im Laufen zu spielen, ist eine Herausforderung, aber mit genügend Übung klappt auch das“, verspricht Maike Kassel.
Im Repertoire sind rund 30 Stücke von „Biene Maja” über „Country Roads“ bis „Super Trouper“. Rund 15 Auftritte absolvieren die Musiker zwischen elf und 81 Jahren bei Jubiläen und Hochzeiten, beim Haspa Marathon, bei Ernte Dank-Festen und Laternenumzügen etwa beim Oktoberfest am LaHoMa. Und jedes Jahr geht es zum Karneval nach Leverkusen. Die Gruppe war sogar schon im Fernsehen beim „Wer weiß denn sowas“-Marathon. „Toll war, dass Moderator Elton spontan die Snare Drum gespielt hat“, erinnert sich Maike Kassel.
Weitere Informationen gibt es bei ihr telefonisch unter 0176/486 678 94 und auf der Homepage www.spielmannszug-langenhorn.de.
LANGENHORN Auf den ersten Blick sieht der Kleingarten verwildert aus, aber der Eindruck trügt. Der „Naturgarten“ von Florian Seefluth im Diekmoor ist im vergangenen Jahr sogar prämiert worden.
Die Preisrichter vom NaturGarten e.V., der Wildtierstiftung und dem Landesbund der Gartenfreunde e.V. urteilten: „Ihr Garten ist ein wahres Kleinod, das uns allen zeigt, wieviel Schönheit in der Natur steckt, wenn wir ihr den Raum geben, den sie verdient!“
Statt Einheitsgrün mit Rhododendron hat der Pächter seine Parzelle in eine Naturoase verwandelt. Ein kleiner Teich, Trockenmauern aus großen Steinen, Obstbäume, Beerensträucher, Totholzecken und eine Magerwiese mit heimischen Wildpflanzen bieten der Tier- und Insektenwelt vielmehr Nahrung und Unterschlupf als übliche Gartenzuchtformen.
Es gibt zwei Gemüsebeete, doch sonst wird auf Beete verzichtet. Stattdessen sind mit Bedacht arten- und strukturreiche Naturerlebnisräume angelegt worden, in denen Wildbienen, Libellen, Zauneidechsen und Igel ihr Zuhause gefunden haben.
„Naturnahes Gärtnern liegt im Trend, vor allem angesichts der schwindenden Artenvielfalt. Früher wurde im Kleingarten Ordnung geschaffen und die wilde Natur draußen gelassen – heute holen wir sie zurück, weil sie außerhalb der Anlagen immer weniger Platz hat“, sagt Christine Brandt vom Verein „Für ein grünes Hamburg“, der die Initiative „Rettet das Diekmoor“ unterstützt. Die setzt sich für den ausgezeichneten Naturgarten und die gesamte Kleingartensiedlung ein, denn sie sind bedroht. In den kommenden Jahren soll das Areal mit rund 700 Wohnungen bebaut werden.
Für Freitag, 27. Juni, hat die Initiative eine kostenlose Führung durch die prämierte Parzelle organisiert. Annette Stelter von NaturGarten e.V. zeigt Besonderheiten auf und gibt Tipps zum Gestalten der eigenen Grünfläche. Treffpunkt ist um 16.45 Uhr auf dem P&R-Parkplatz am U-Bahnhof Langenhorn-Nord. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
LANGENHORN Das Kiwi-Bad braucht Unterstützung – den gibt es in Form von Manpower und Finanzen vom Förderverein.
Als Pächter und Betreiber des Naturbades kümmert sich der Sportverein HTB62 um Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten. Doch der Unterhalt ist kostenintensiv und von Einnahmen durch die Badbesucher sowie gutem Wetter abhängig. Um Unwägbarkeiten abzumildern, greifen die Mitglieder des Fördervereins dem Betreiber unter die Arme.
„Wir kümmern uns um die Grünpflege, sammeln Müll, harken die Wiese ab und reparieren Kleinigkeiten. Zum Saisonbeginn haben wir etwa Hölzer gestrichen, einige marode Stegplanken ausgewechselt und uns obliegt die Wartung der historischen Uhr, die auch unser Wahrzeichen ist“, erklärt der Vereinsvorsitzende Martin Münstermann. Über eine Spendenaktion konnten neue Sitzbänke aufgestellt werden, auch wurden ein Traktor sowie ein Aufsitzmäher mitfinanziert.
„Das Kiwi-Bad ist eine Institution und gehört zu Langenhorn wie Helmut Schmidt, das Restaurant Wattkorn und das Eiscafé Jacobs. Jeder noch so kleine Beitrag dient dazu, den Erhalt dieser einmaligen Freizeitoase zu sichern“, bekräftigt Kassenwart Thomas Kegat. Nicht auszudenken, wenn jeder der 45000 Langenhorner jeweils nur einen Euro spenden würde. Bislang sichern die 300 Vereinsmitglieder mit zwölf Euro Jahresbeitrag und Spender die Ausgaben ab.
Tatsächlich soll es sogar Stadtteilbewohner geben, die nichts von dem Freibad in der Straße Hohe Liedt 9 wissen, das von klarem Brunnenwasser gespeist wird – chlorfrei und klimaneutral. Neben einem 50x50 Meter großem Becken gibt es einen abgetrennten Bereich für Nichtschwimmer, einen langen Sandstrand und parkartige Liegewiesen mit Strandkörben. Spielgeräte, Beachvolleyball-Plätze, Minigolf und ein Kiosk mit „Hamburgs besten Pommes“ begeistern wie auch die günstigen Eintrittspreise: Kinder zahlen drei Euro, Erwachsene fünf Euro.
„Hier gibt es kein ‚Remmi-Demmi‘, hier können Familien einen schönen Sommer verbringen“, schwärmt Martin Münstermann, der täglich zum Schwimmen kommt.
Für mehr Popularität und zur Mitgliedergewinnung ist kürzlich unter www.foerderverein-kiwibad.deeine neue Homepage online gegangen, auch gibt es einen Facebook-Account.
FUHLSBÜTTEL Kaffee, Kuchen, gemütliche Korbsessel und gute Literatur – das gibt es am 4. Juni von 16 bis 18 Uhr im Büchercafé von St. Lukas.
Viermal im Jahr verwandelt sich der lichtdurchflutete Flur des Gemeindehauses in einen beliebten Treffpunkt für Bücherfreundinnen und -freunde.
Die Idee dazu hatte Claudia Sohns. „Unser Bücherflohmarkt mit Hunderten gespendeter Titel wird jede Woche von vielen Interessierten besucht. Ich wollte Menschen, die die Leidenschaft des Lesens teilen, auf kurzweilige Art zusammenbringen, um Kontakte zu knüpfen“, erklärt die Gemeindepädagogin, die sich selbst als „Leseratte“ bezeichnet.
Im Büchercafé werden von ihr und einigen Besuchern Romane, Krimis oder Biografien in Kurzform vorgestellt. Am 4. Juni stellt Claudia Sohns acht Bücher vor, darunter „Mittagsstunde“ von Dörte Hansen, „Mädelsabend“ von Anne Gesthuysen und „Hinterm Horizont geht’s weiter“ von Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider.
Diese Titel warten später in den Regalen unter der Rubrik „Empfehlungen aus dem Büchercafé“ auf neugierige Leser. „Unser Bücherflohmarkt, der in der Woche von 9 bis 16 Uhr geöffnet hat, ist eine Art Seelsorge“, erklärt die 54-Jährige, „wir helfen den Menschen, ihre Bücher loszuwerden und nicht wegwerfen zu müssen.“
Wichtig ist, dass die gespendeten Werke nicht vor 2015 gedruckt wurden, ohne Beschädigungen sind und nicht „riechen“. „Interessant ist, dass Bestseller oft wie Blei stehen – die hat offenbar fast jeder unserer Besucher schon gelesen.“
Literarischen Genuss gibt es übrigens für kleines Geld: Gebundene Flohmarkt-Bücher kosten zwei Euro, Taschenbücher einen Euro. Im Jahr kommen auf diese Weise ein paar Hundert Euro zusammen, die in Projekte der Gemeindearbeit fließen.
LANGENHORN Die Budnianer Hilfe und die Dorit & Alexander Otto Stiftung unterstützen Kinder- und Jugendeinrichtungen in Hamburg mit 300000 Euro.
Das Förderprojekt „Zweites Zuhause“ stellt jedem Projekt jährlich 15000 Euro zur Verfügung – und das über drei Jahre.
„Wir möchten auf diese Weise gezielt Einrichtungen Sicherheit geben, ihre wertvolle Arbeit weiterführen zu können – vor allem im Hinblick auf steigende Kosten und sinkende öffentliche Unterstützung“, betonte Dorit Otto, Vorstandsvorsitzende der Dorit & Alexander Otto Stiftung.
Bereits seit 2017 fördert der Verein Budnianer Hilfe Institutionen, die jungen Menschen aus oftmals schwierigen Lebensverhältnissen einen Ort zum Aufwachsen, Lernen und zur Persönlichkeitsentwicklung bieten. „Diese Orte sind weit mehr als nur Freizeitangebote – sie sind ein zweites Zuhause, bieten einen sicheren Raum und werden von Persönlichkeiten mit Herz geleitet, die für ihre Arbeit brennen“, lobte Julia Wöhlke, Budnianer-Vorsitzende, die alle Einrichtungen zuvor mit Dorit Otto besucht hatte.
Über den Geldsegen dürfen sich der Verein Lenzsiedlung in Lokstedt freuen, der Mädchentreff Ottensen, das Kinderzentrum Kennedy-Haus in Harburg, der Mädchentreff Kirchdorf-Süd, Clippo Lohbrügge und der Bauspielplatz Tweeltenmoor in Langenhorn – dort fanden auch die Auszeichnungen im Beisein von Schul- und Familiensenatorin Ksenija Bekeris statt.
Täglich werden dort bis zu 50 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 14 Jahren betreut, die auf dem 4,5 Hektar großen Gelände spielen, toben und handwerken können. Etwas Besonderes ist der Baui-eigene Tierpark mit vier Ponys, zwei Eseln, sieben Ziegen, Hühnern und Meerschweinchen, um die sich die jungen Besucher kümmern und dadurch lernen, Verantwortung zu übernehmen. Dorit Otto war vor Ort von der Harmonie zwischen Menschen, Tieren und Natur begeistert – hier herrscht „Bullerbü-Atmosphäre mitten in Hamburg“.
Übrigens wird eine weitere Einrichtung gesucht, die Kindern und Jugendlichen ein „Zweites Zuhause“ bietet. Interessenten können sich per E-Mail an info@budnianer-hilfe.de bewerben.
FUHLSBÜTTEL Mit 21 Jahren übernimmt Lutz Heimhalt seinen Ausbildungsbetrieb – 50 Jahre später feiert er mit seiner Buchhandlung ein beeindruckendes Jubiläum.
„Schon als Kind habe ich Bücher ‚gefressen‘“, erzählt der 71-Jährige. Die Schule war nicht so sein Ding; nach der zehnten Klasse warf er hin, jobbte erst als Briefträger und machte dann eine Buchhändler-Lehre bei Hartwig Schröder im Erdkampsweg 6. „Schon nach zwei Monaten habe ich den Laden allein ‚geschmissen‘, weil mein Chef die Zeit lieber auf seiner Viermastbark ‚Pippi Lotta‘ verbringen wollte“, erinnert sich Heimhalt.
Mit 21 Jahren, 600 DM Eigenkapital und diversen Krediten übernahm er das Geschäft und war 1975 der jüngste selbständige Buchhändler Deutschlands.
Nach dem Umzug 1987 ein paar Türen weiter in den Erdkampsweg 18 wurde das Sortiment immer größer. „Und weil ich alte Bücher immer geliebt habe, kam Anfang der 1990er Jahre auch unser Antiquariat hinzu.“
Doch in dieser Buchhandlung, die so anders ist, als die großen, anonymen Literatur-Kaufhäuser, gibt es viel mehr als nur Geschriebenes – sie ist auch ein Begegnungsort für Freunde und Nachbarn. Hier werden Kräuter, Tomatenpflanzen und Blumensamen getauscht wie Klatsch, Ratschläge und Erinnerungen. Hilfsgüter für die Ukraine werden vorbeigebracht wie Manuskripte zum Gegenlesen – und so manches ist sogar mit Erfolg veröffentlicht worden.
Herzlichkeit und gute Laune machen die besondere Atmosphäre bei „Herrn Lutz“, wie Heimhalt manchmal genannt wird, und seiner Frau Natalia Banakh aus. „Gespräche mit den Kunden sind die größte Freude. Einige Familien kommen schon in der vierten Generation zu uns“, verrät der Jubilar, der am liebsten Thriller liest. Sein aktueller Tipp: „42 Grad“ von Wolf Harlander.
Die Bestellwut im Internet und die veränderten Lesegewohnheiten machen Lutz Heimhalt zu schaffen, lassen den Umsatz sinken. „Früher haben wir Reclam-Hefte rauf und runter verkauft ebenso wie Stadtpläne aus allen Ecken der Welt und es gab regalweise Computerbücher – alles vorbei. Dennoch haben viele in und nach der Corona-Zeit dem Einzelhandel die Treue gehalten. Ich bin dankbar für die tollsten Kunden, die man sich wünschen darf, denn ohne sie würden wir nicht unser 50. Jubiläum feiern können.“
LANGENHORN Einige Spaziergänger haben es sicher schon entdeckt: das ungewöhnliche „Zaunlädchen“ in der Fritz-Schumacher-Allee 103.
Ein dekorativer, weiß gestrichener Schrank gleich hinterm Gartenzaun wird von Madeleine Pekny regelmäßig mit selbstgemachter Kosmetika, Marmeladen, Schmuck und Blumenbildern bestückt, die für kleines Geld zu haben sind.
„Die Idee dazu kam mir, nachdem ich in Volksdorf Verkaufsstände auf Privatgrundstücken für Objekte aus Bastelbeton sah“, sagt die 41-Jährige.
Bisher hatte sie ihre „Waren“ ausschließlich für den einzigartigen „Flohmarkt der Gärten“ hergestellt, der am 13. Juli wieder in der weitläufigen Fritz-Schumacher-Siedlung veranstaltet wird. „Acht Jahre habe ich meinen Garten geöffnet und allerlei Dinge an die Besucher verkauft, doch in diesem Jahr möchte ich die Veranstaltung auch mal als Besucherin erleben und herumschlendern“, so die Langenhornerin.
„Kraut und Rüben sind meine Leidenschaft“, betont die Garten- und Landschaftsbauerin. Während andere den Abend vor dem Fernseher verbringen, bereitet sie lieber Kräutersalben und Marmeladen zu oder bastelt.
So entstehen dekorative Postkarten mit Blumenfotos, Unikat-Bilder mit getrockneten Schneeglöckchen und Krokussen – oder was der eigene Garten jahreszeitlich so hergibt – filigrane Armbänder und schmucke Lesezeichen mit Perlen und Holzkugeln. „Für personalisierte Armbänder gab es sogar schon einige Bestellungen“, freut sich Madeleine Pekny, die das Sortiment stetig mit neuen Ideen und Produkten ergänzt.
Die Kräutersalben mit Mandel- oder Jojobaöl in Bio-Qualität und Bienenwachs wirken gegen allerlei Hautprobleme: So hilft Johanneskraut bei Sonnenbrand, Beinwell gegen Arthrose, Ringelblume bei Wunden und Rose gegen Gesichtsrötungen.
Geöffnet ist das „Zaunlädchen“ nur samstags und sonntags und daran zu erkennen, dass die Schranktüren offenstehen. Übrigens: Die Kasse ist fest montiert und wird regelmäßig geleert – ein Diebstahl wäre nicht nur asozial, sondern ist auch zwecklos.
KLEIN-BORSTEL Am 22. Dezember 2021 brannte das Clubhaus des Wassersportvereins Oberalster ab. Jetzt ist die Finanzierung für einen Neubau gesichert – der wird allerdings deutlich kleiner als ursprünglich geplant.
„Damit es endlich losgehen kann, mussten wir uns gezwungenermaßen für eine abgespeckte Variante entscheiden. Zum einen, weil ein millionenschweres Förderprogramm des Bundes 2024, für das wir uns bewerben wollten, nicht mehr aufgelegt wurde, zum anderen, weil die Hamburger Feuerkasse Druck gemacht hat. Bis Ende Mai müssen wir eine Baugenehmigung und einen Generalunternehmer vorweisen, um den Anspruch auf die Entschädigungssumme in Höhe von einer Million Euro nicht zu verlieren“, erklärt Sven Güthlein, 1. Vorsitzender des Vereins.
Statt komplett zweistöckig zu bauen, wird das neue Clubhaus nun in derselben Größe wie der Vorgänger und in rustikaler Holzbauweise entstehen. Auf 422 Quadratmetern wird es neben der Geschäftsstelle, Umkleide- und Sanitärräumen auch einen Jugendraum sowie eine Gastronomie und ein begehbares Gründach mit Photovoltaikanlage geben. Die angrenzenden alten Bootsschuppen bleiben bestehen und werden nicht ersetzt.
Statt ehemals kalkulierter Kosten von fünf Millionen Euro soll der Neubau „nur noch“ 3,277 Millionen Euro betragen. Das Geld kommt neben der Versicherung (eine Million Euro) aus dem Quartiersfonds (500000 Euro), vom bezirklichen Sportstättenbau (450000 Euro), aus dem Sanierungsfonds (500000 Euro) sowie vom Hamburger Sportbund mit 830000 Euro.
„Vor allem Finanzsenator Andreas Dressel sich sehr eingesetzt und unser Projekt mit Nachdruck vorangetrieben“, sagt Güthlein dankbar für die Hilfe aus der Behörde.
Der Bauantrag wurde am 6. Februar 2025 gestellt; Baubeginn könnte nach den Sommerferien sein; die kalkulierte Bauzeit beträgt zwei Jahre. So lange müssen die rund 300 Vereinsmitglieder der Wassersportsparte weiterhin die provisorischen Umkleiden und Sanitäranlagen in fünf Containern auf dem Gelände nutzen. „Wir hoffen natürlich, dass die Bauarbeiten schneller beendet werden können, um unser schönes Fleckchen am Alsterlauf auch wieder der Nachbarschaft, Spaziergängern und Radlern zugänglich zu machen“, betont Güthlein.
LANGENHORN Seit vielen Jahren steht das ehemalige Europcar-Gelände in der Tangstedter Landstraße leer. Nun plant die Sozialbehörde, dort eine Unterkunft für 250 Geflüchtete und Wohnungslose einzurichten.
Der weitläufige Komplex der Hausnummern 69 bis 81 unweit des Langenhorner Marktes wurde bereits durch den Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) erworben.
„Es wird mit einem Rückbaubeginn im Jahr 2025 gerechnet. Die Fertigstellung erfolgt frühestens im vierten Quartal 2026“, heißt es aus der Behörde. Die Nutzungsdauer soll zehn Jahre mit einer Verlängerungsoption von fünf Jahren betragen.
„Neben der Nutzung als Unterkunft ist es auch möglich, dass ein Teil der Liegenschaft für ein soziokulturelles Angebot des Bezirksamtes genutzt werden kann“, schreibt die Behörde auf Anfrage.
Ob auf dem Gelände das von vielen Seiten gewünschte und geforderte Stadtteilzentrum entstehen könnte, ist offen. So sucht der Langenhorner Bürger- und Heimatverein mit seiner Geschichts- und Zukunftswerkstatt schon seit langem nach einer geeigneten Immobilie, um dort unter anderem das umfangreiche Stadtteilarchiv von Erwin Möller unterbringen zu können.
LANGENHORN Jedes sechste Kind ist ein Mobbing-Opfer – vor allem in der Schule. In speziellen Workshops lernen sie sich zu behaupten und übergriffige Situationen zu vermeiden.
Greta war gerade eingeschult worden, als es bei ihr anfing. „Ein Junge aus meiner Klasse hat mich immer wieder geschlagen, weil ich schwach war und mich nicht gewehrt habe“, erzählt die inzwischen Zehnjährige. Von Seiten der Schule gab es keine Hilfestellung. Das Mädchen bekam massive Bauchkrämpfe, konnte nachts nicht schlafen, weil Albträume sie plagten. Als der Junge einen Schlag gegen Gretas Kehlkopf landete, so dass ihr die Luft wegblieb, entschied ihre Mutter, professionelle Unterstützung bei Anja Wolf zu suchen.
Die 47-Jährige ist Antigewalt- und Deeskalationstrainerin sowie Fachtrainerin für Mobbingprävention und Intervention und bietet hamburgweit Selbstbehauptungs-Workshops vom Kita- bis zum Seniorenalter an.
„Viele Kinder trauen sich nicht, sich zu wehren, sondern akzeptieren ihre hilflose Situation. In meinen Seminaren lernen sie ihre eigenen Grenzen kennen, wie sie diese klar kommunizieren und dabei Sicherheit und Stabilität ausstrahlen“, so Anja Wolf. Statt einem gemurmelten „Lass‘ das!“ sollte es in lautem Ton und mit geradem Rücken heißen: „Stopp - lass‘ das, mich zu schubsen/hauen/treten!“ – schon das klare Benennen würde manchen Angreifer verunsichern.
Zudem lernen die Kinder Elemente der Selbstverteidigung, wie sie einen Schlag abwehren und sich aus einem Haltegriff befreien können. „Wir üben in den Workshops das Verhalten in altersangepassten Streit- und Konfliktsituationen, damit die Kinder sie künftig vermeiden, ihnen adäquat begegnen oder mit Sicherheit bewältigen können“, betont die Trainerin.
Greta besucht seit über einem Jahr regelmäßig Kurse bei Anja Wolf – mit Erfolg. „Ich habe gelernt, meine innere Kraft einzusetzen und bin selbstbewusst geworden – mich greift keiner mehr an. Und ich gehe viel lieber zur Schule!“, sagt die Viertklässlerin stolz.
Als Langenhornerin ist es Anja Wolf ein Anliegen, auch für Kinder in ihrem Stadtteil etwas anzubieten. So findet am Samstag, 10. Mai, im Gemeindesaal von St. Jürgen, Eichenkamp 10, von 10 bis 13 Uhr ein Thementag zum Umgang mit Wut und Frustration statt und von 14 bis 17 Uhr ein Selbstbehauptungs-Workshop für Kinder von fünf bis 13 Jahren. Kosten: jeweils 40 Euro mit zehn Euro Geschwisterrabatt.
Info und Anmeldung unter Telefon 0160/970 33 642 oder per E-Mail an info@antigewalt-hamburg.de.
LANGENHORN So geht Frühling: Über 60 japanische Kirschbäume stehen nahe des U-Bahnhofs Langenhorn-Nord wieder in voller Blüte und locken Besucher von nah und fern an.
In der zweigeteilten Straße Immenhöven bietet sich für wenige Wochen ein farbenprächtiges Naturschauspiel, das am besten mit Leckereien vom Eiscafé Jacobs genossen werden kann.
1968 schenkten japanische Unternehmen, die in Hamburg ansässig waren, der Stadt 5000 Sakura-Bäume. Der damalige Generalkonsul ließ sie in der ganzen Stadt anpflanzen.
Zum Glück für Hobby- und Profi-Fotografen, die sich zum „Hanami“, der Blütenschau, auch in der Fritz-Schumacher-Siedlung versammeln, um Kamerafotos oder Handy-Selfies vor der prächtigen Kulisse zu machen. Manche inszenieren sogar Shootings etwa für besondere Hochzeitsbilder.
LANGENHORN Am 1. Mai von 11 bis 17 Uhr lädt das Naturbad Kiwittsmoor zum Tag der offenen Tür. Bei freiem Eintritt dürfen Unerschrockene erstmals in diesem Jahr ins kühle Nass springen. Wer dafür lieber auf wärmere Temperaturen warten möchte, kann das weitläufige, parkartige Gelände mit Spielgeräten und großer Beach Volleyball-Anlage erkunden.
„Wir haben die Anlage für die neue Saison schick gemacht und das Becken wurde gründlich gereinigt“, berichtet Dirk Pommerening, Geschäftsführer und Vorstand des Vereins HTB62, der das Kiwi-Bad betreibt.
Künftig dürfen Besucher auch in komfortablen Strandkörben Platz nehmen, was vor allem Familien und ältere Menschen freuen dürfte. Die geflochtenen Sitzmöbel können für zehn Euro und ab 16 Uhr für fünf Euro an der Kasse gebucht werden.
Apropos Eintritt: Die Tageskarten kosten weiterhin für Kinder von drei bis einschließlich 14 Jahre drei Euro, Erwachsene zahlen fünf Euro. Auch bei den Zehnerkarten bleibt es bei 27 bzw. 45 Euro. Lediglich die Preise der Saisonkarten wurden leicht erhöht. Kinder zahlen 80 Euro (vorher 60) und Erwachsene 130 Euro (vorher 100).
2024 kamen über 25000 Badegäste trotz wechselhaftem Wetter. Ein Highlight war das erste Langenhorner Tauffest, das seine zweite Auflage am 6. Juli erfahren wird.
„Wie immer hoffen wir auch für die kommende Saison auf gutes Wetter, denn im idyllischen Kiwi-Bad hat man den (Kurz-)Urlaub praktisch vor der Haustür“, sagt Dirk Pommerening.
In der Regel ist das Naturbad täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Wetterbedingt können sich diese Zeiten jedoch ändern. Tagesaktuelle Informationen dazu gibt es auf der Homepagewww.htb62.de/kiwi und per Telefon 0172/567 13 21.
Übrigens: Zur Verstärkung werden dringend Rettungsschwimmer mit silbernem DLRG-Abzeichen sowie Helfer für verschiedene Aufgaben gesucht. Interessierte senden bitte per eine Mail an sport@htb62.de.
LANGENHORN Rechtzeitig vor Ostern ist der Spielplatz Timmerloh nach sieben Monaten Bauzeit fertig geworden.
Zum ersten Mal hat das Bezirksamt Hamburg-Nord für die Umgestaltung ein rein digitales Beteiligungsverfahren durchgeführt. Rund 100 Wünsche und Anregungen gingen beim Fachbereich Stadtgrün ein, der unter anderem Spielplätze baut.
„Vor allem Spielgeräte zum Klettern und Rutschen waren stark gefragt“, berichtete Projektleiterin Katrin Klandt. So wurde für die lange Rutsche ein großer Hügel aufgeschüttet. Auf gesamt 5800 Quadratmetern sorgen nun unter anderem ein Seilzirkus und ein vielseitiger Kletterparcours mit Wackelelementen für spielerische Abenteuer. Die bisher einläufige Seilbahn wurde um eine zweite Bahn erweitert, so dass nun Wettfahrten möglich sind. Der Bolzplatz erhielt einen neuen Untergrund, Tore und einen zweiten Schutzzaun; dahinter laden zwei neue Tischtennisplatten zu einem Match ein.
Auch der Kleinkinderbereich erweitert und zusätzliche Bänke und Picknicktische aufgestellt.
735000 Euro hat die Neugestaltung des Spielplatzes gekostet. Bei der Einweihung wurde er von Kindern und Eltern „gestürmt“ – alle Geräte mussten ausprobiert werden.
Für den neunjährigen Mio waren Doppelseilbahn und Kletterparcours das Beste; der zehnjährige Samu freute sich aufs Fußballspielen ohne Matsch. „Der Spielplatz ist toll geworden. Wenn es hier noch einen Pumptrack oder eine Halfpipe geben würde, wäre es perfekt“, meinte Hannes (9).
LANGENHORN Nach 69 Jahren ist am 31. Mai Schluss für das „Weinhaus am Stadtrand“. Inhaber Marco Lehmitz schließt das Familienunternehmen, das er in dritter Generation in der Tangstedter Landstraße 22 führt.
„Meine Umsätze sinken jährlich um 20 Prozent, denn es wird immer weniger Wein gekauft und getrunken“, erklärt der 46-Jährige. Der Trend sei weltweit zu beobachten. „Die Generation Z (1995-2010 Geborene) konsumiert nur noch ein Zehntel im Vergleich zu den Generationen vor ihnen. Zudem hat die Weltgesundheitsorganisation dieses Jahr sogar als ‚Dry 2025‘ ausgerufen.“ In der Folge würden im französischen Anbaugebiet Bordeaux sogar 10000 Hektar Reben gerodet.
„Wein wird zunehmend nur noch für einzelne Anlässe und als Geschenkartikel gekauft“, weiß der Weinhändler, der über 1400 Produkte in seinem breiten Sortiment vorrätig hat und rund 17000 Euro monatliche Kosten stemmen muss.
„Es tut weh, dass wieder eine gewachsene Institution und ein Anker im Viertel verschwindet“, sagt Martina Schenkewitz, Stammkundin und SPD-Regionalpolitikerin. Schuld für den Umsatzeinbruch sei auch der Umbau der „kleinen“ Tangstedter Landstraße vor 13 Jahren, für den viele Stellplätze weichen mussten, so Lehmitz. „Die Parkplatzsituation ist wirklich katastrophal“, urteilt Schenkewitz. Wer nach mehreren „Runden“ keinen Stellplatz zum Einkaufen finde, fahre frustriert nach Hause. Zudem kann von der geplanten Flaniermeile keine Rede sein – stattdessen Leerstand und wenig Ladenvielfalt.
Für Marco Lehmitz geht es dennoch weiter. Ab Juli öffnet er auf 800 Quadratmetern donnerstags bis samstags einen Lagerverkauf im Hans-Böckler-Ring im benachbarten Norderstedter Stadtteil Glashütte.
In Vorbereitung auf den Umzug gewährt er aktuell 30 Prozent Rabatt auf Wein, Sekt und Champagner. Zudem wird vom 5. bis 10. Mai das 69-jährige Firmenjubiläum in der Tangstedter Landstraße gefeiert – mit Sonderangeboten bis 69 Prozent.
FUHLSBÜTTEL Drei Jahre war Johanna Veit Kantorin in Fuhlsbüttel und Ohlsdorf. Nun schlägt die 29-Jährige beruflich einen anderen Weg ein.
„Ich gehe ab Mai nach Leipzig und werde als Altistin Teil des bekannten Calmus-Ensembles“, erzählt die studierte Kirchenmusikerin voller Vorfreude. Das Vokal-Quintett ist weltweit auf den Bühnen zuhause und spielt CDs ein. Zum vielseitigen Repertoire zählt alte und neue klassische Musik, Pop, Folk sowie Jazzarrangements.
„Ensemblesingen war immer meine Leidenschaft und nun hat sich die Möglichkeit ergeben, von der ich immer geträumt habe“, so Veit.
Wehmütig sei sie angesichts ihres Abschieds, dankbar für viele schöne Begegnungen in allen Altersklassen in offenen Gemeinden, die auch Experimente mitgetragen haben wie etwa das Oratorium von Fanny Hensel in St. Marien – „und zwei wundervolle Orgeln, die ich spielen durfte.“
„Ich habe einiges aufgebaut, von dem die Knospen nun aufgehen“, resümiert Johanna Veit. Neben zwei neuen Kinderchören wuchs die Kantorei unter ihrer Leitung von 30 auf 50 Sängerinnen und Sänger – „ein herzlicher Haufen“ – und ein Kammer-Ensemble wurde etabliert. Es wurde auf dem Kirchhof musiziert und regelmäßige Konzerte in Kooperation mit der Hochschule für Musik bereicherten den Stadtteil. Highlight war im Dezember 2024 das Weihnachts-Oratorium in St. Lukas.
Bis ein neuer Kantor oder Kantorin gefunden ist, übernimmt Moritz Schott die Vertretung der Kantorei, Sophia Fendler die Kinderchöre und Benedict Zimmer ist an der Orgel zu hören.
Für den Sommer hat Johanna Veit noch eine ungewöhnliche Gesprächs-Konzert-Reihe organisiert, darunter mit Clavichord und Laute sowie mit Blockflöte und Zink, dem Vorläufer der Trompete.
Am 13. April um 11 Uhr wird die Kantorin im Familiengottesdienst in St. Lukas verabschiedet. Und wer Johanna Veit in ihrer neuen beruflichen Rolle im Calmus Ensemble hören möchte, hat am 11. Dezember in der Laeiszhalle die Möglichkeit.
LANGENHORN In der Haspa-Filiale am Langenhorner Markt können Besucher auf Zeitreise gehen.
Der Verein Geschichts- und Zukunftswerkstatt Langenhorn (GZWL) stellt bis zum 30. April 56 großformatige Fotos von 1902 bis zum Jahr 2000 aus, die die Regional-Geschichte rund um den Langenhorner Markt von der Ansgar-Kirche bis zur Flughafenstraße anschaulich machen.
Neben der sich verändernden und wachsenden Bebauung sind auch einige Ereignisse dokumentiert wie der Großbrand der Ladenzeile auf dem Langenhorner Markt am Himmelfahrtstag 1992 und die Auswirkungen des verheerenden Starkregens 1997, der die untere Etage des Karstadt-Hauses unter Wasser setzte.
Die Foto-Schätze stammen von Erwin Möller. Der 90-Jährige hat ein umfangreiches Langenhorn Archiv aufgebaut, pflegt es akribisch und erweitert die Sammlung von Fotos, Karten und Plänen stetig. „Sogar aus dem australischen Canberra habe ich historische Fotos von der Tangstedter Landstraße erhalten“, freut sich Erwin Möller, der 1961 aus dem holsteinischen Angeln nach Langenhorn kam.
Beeindruckt war der Neu-Hamburger damals etwa von der Gärtnerei Dreyer am Krohnstieg. „Dort gab es mit über 300 Sorten die größte Dahlienauswahl im Norden. 1962 abgerissen, sind nur noch die Eingangsstufen des Reetdachhauses übriggeblieben.“ Auch an den letzten Langenhorner Bauern Jonas kann er sich erinnern, der bis 1964 auf dem jetzigen Kaufland-Areal ackerte.
Die Ausstellung ist während der Haspa-Öffnungszeiten montags, mittwochs und freitags von 9.30 bis 16 Uhr und donnerstags von 9.30 bis 18 Uhr zu besuchen. Dienstags von 11 bis 13 Uhr sind Erwin Möller oder Vereinsmitglieder vor Ort, um mit Interessierten ins Gespräch zu kommen.
LANGENHORN Rund 70000 Schülerinnen und Schüler an 40 Hamburger Schulen sind ausgebildete Herzretter – auch die Fritz-Schumacher-Schule ist dabei.
Jedes Jahr erleiden rund 120000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen Herz-Kreislaufstillstand; etwa 70000 sterben daran. Bereits nach drei Minuten ohne Sauerstoff bleiben im Gehirn irreparable Schäden – umso wichtiger ist schnelle Hilfe, doch nur etwa die Hälfte der Deutschen traut sich eine Animation zu.
Dr. Martin Buchholz gründete 2016 – nach einem Herzinfarkt – die gemeinnützige Initiative Herzretter. Sie bietet Trainings in Herzdruckmassage und Bedienung eines Defibrillators in Kitas, Schulen, Vereinen und Unternehmen an. Vermittelt werden die wichtigsten Handgriffe, damit Laien sie auch in Stress- und Paniksituationen sicher anwenden können.
Zudem startete im November 2023 das Pilotprojekt HerzretterStadt Hamburg unter der Schirmherrschaft des Ersten Bürgermeisters Dr. Peter Tschentscher, die sich mit 100000 Euro beteiligt. Ziel ist, dass jederzeit und überall ein Herzretter zur Stelle ist.
40 Schulen haben sich freiwillig selbstverpflichtet, jährlich kostenfreie Herzretter-Trainings durchzuführen – dazu zählt auch die „Fritze“ in Langenhorn. Stellvertretend für alle Schulen überreichte Schulsenatorin Ksenija Bekeris nun das Siegel „HerzretterSchule“ an Schulleiterin Catherine Lötsch.
„Es ist wichtig, das Wissen und den Mut zu haben, im lebensbedrohenden Notfall richtig handeln zu können. In der sechsten sowie in der achten Klassenstufe erlangen bei uns alle Schülerinnen und Schüler diese entscheidende Lebenskompetenz“, so Lötsch.
Beim anschließenden Herzretter-Training lernte unter anderem die 14-jährige Louisa an einer Puppe den Umgang mit einem Defibrillator. „Anfangs brauchte es etwas Überwindung, aber nach dem Kurs fühle ich mich nun sicher genug, alle Handgriffe auch auf der Straße anzuwenden“, sagte die Jugendliche – kein Wunder, schließlich möchte sie Chirurgin werden.
Weitere Infos unter www.herzretter.de.
OHLSDORF Schock für die Gemeindemitglieder: Die marode, denkmalgeschützte St. Marien-Kirche im Maienweg wird nun doch nicht umfangreich saniert. Vielmehr ist ihre Zukunft als Gotteshaus bedroht.
2022 wurden die Sanierungskosten auf rund 3,6 Millionen geschätzt und ein Großteil der Gelder war bereits akquiriert. Nun hat der Kirchengemeinderat nach langen und intensiven Beratungen beschlossen, die zugesagten Fördermittel der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) in Höhe von 1,8 Millionen Euro entgegen einem Beschluss im Sommer vergangenen Jahres nun doch nicht anzunehmen.
„Durch die Zweckbindung der Gelder hätten wir uns verpflichten müssen, die Kirche für die kommenden 25 Jahre zu nutzen, für Verwaltungs-, Personal- sowie Wartungskosten aufzukommen. Doch das ist über diesen langen Zeitraum nicht sicherzustellen“, erklärt Pastorin Britta Eger.
Denn der bundesweite Trend macht auch in der Gemeinde Ohlsdorf-Fuhlsbüttel nicht halt. Die Mitgliederzahlen sinken schneller als gedacht. Vor zwei Jahren lag die Zahl noch bei 3000 – aktuell bei 2600. Gründe sind der demografische Wandel, aber auch der Vertrauensverlust, mit dem die Kirchen zu kämpfen haben. In den Gottesdiensten begrüßt Pastorin Eger höchstens 20 bis 30 Besucher – und auch die Einnahmen aus der Kirchensteuer gehen zurück.
„Wir leben jetzt schon von den Rücklagen. Zudem werden in der Kirche Stellen etwa von Pastorin Susanne Lehmann, die in drei Jahren in Pension geht, nicht nachbesetzt“, so Eger.
Die Zukunft von St. Marien sieht düster aus. Die imposante Kirche, deren Standsicherheit wegen Betonkrebs in den Fassadenteilen gefährdet ist, soll als Gotteshaus aufgegeben werden. Andere Gebäudeteile wie der Gemeindesaal, die etwa von der Willi-Bredel-Gesellschaft und für Fortbildungen genutzt werden, sollen weiter betrieben werden. Für den Kirchraum wird der Kirchengemeinderat eine Nachnutzung suchen – vielleicht als Event-Location für Konzerte? Die Akustik sei phänomenal, versichert Pastorin Eger.
HUMMELSBÜTTEL Die Frühjahrsferien haben das Team und die Besucher des Bauspielplatzes Tegelsbarg genutzt, um die Außenanlagen neu zu gestalten.
„Wir haben ein Gewächshaus gebaut, in dem wir vor allem Tomaten ziehen wollen, es wurde ein Wildblumenwiese mit einer Steinumrandung angelegt und Hochbeete mit einer Länge von 15 Metern aufgebaut für Gemüse, Sonnenblumen und mehr“, zählt Baui-Leiter Dennis Finnern auf. Außerdem wurde die Feuerstelle erneuert, eine Nestschaukel montiert sowie Fallschutzmatten unter der Doppelschaukel verlegt. Auch der Bau des langersehnten Pizza-Ofens konnte in Angriff genommen werden.
Jeweils drei Kubikmeter Erde und Rindenmulch sowie je ein Kubikmeter Sand und Kies mussten herangeschafft und von fleißigen Helfern verteilt werden. 15 bis 20 Kinder halfen zwei Wochen lang täglich dabei, ebenso wie fünf Elternteile und zehn ehrenamtliche Betreuer und weitere Helfer.
Dankbar ist Finnern auch für die finanzielle Unterstützung: „Ohne die wäre das alles nicht möglich gewesen.“ So spendierte das A&J Holzentrum 1000 Euro für Baumaterial und das Bauhaus Langenhorn gewährte zehn Prozent Rabatt auf Waren. Über die Aktion „Förder-Penny“ hatte der Baui im vergangenen Jahr 1500 Euro gewonnen; zudem gab es Quartiersmittel von der Stadt. „Insgesamt haben wir 4000 Euro ausgegeben, um unseren jungen Besuchern noch mehr Freizeitangebote machen zu können.“
LANGENHORN Auf der Bühne des LaLi in der Tangstedter Landstraße 182a werden Intrigen gesponnen und es gibt sogar Tote. Die Börner Speeldeel spielt die Krimi-Komödie „De Satanswiever“ von Bernd Spehling – wie vom Frühjahrsstück gewohnt „op Platt“.
Im Clubraum der alten Gaststätte „Satansküche“ findet ein Ehemaligentreffen der Lisbeth-Humbold-Mädchenschule statt. Doch die fünf gestandenen und gestrandeten Damen haben noch einige offene Rechnungen untereinander zu begleichen und statt eines fröhlichen Zusammenseins gibt es bald die erste Leiche. Die wird nicht die letzte bleiben, trotz engagierter Ermittlungen gleich zweier Kommissare. Wichtige Rolle spielen zudem ein Altpapiercontainer, eine Million Bargeld, eine unerfüllte Liebe und ein ehemaliger Mitschüler, der es seltsamerweise auf die Mädchenschule geschafft hatte.
Das Chaos ist programmiert und dank der charmanten plattdeutschen Sprache ein großes Vergnügen für das Publikum. Bedenken hinsichtlich der Verständlichkeit braucht keiner zu haben – zum einen wird in Hamburger Platt geschnackt, zudem sind vier von acht Rollen ohnehin auf Hochdeutsch angelegt.
Regie führt erstmals Stefan Huber, der sich bislang um den Bühnenbau kümmerte und als Schauspieler auf der Bühne stand. „Wir sind ein eingespieltes Team, in dem sich alle auf den anderen einlassen – das macht die Regieführung für mich zu einer Freude und ich muss lediglich die ‚Diamanten‘ etwas schleifen, um sie zum Strahlen zu bringen.“
Gespielt wird „De Satanswiever“ im LaLi am 4. April um 19.30 Uhr, am 5. und 6. April jeweils um 16 Uhr, am 11. April um 19.30 Uhr und am 12. April um 16 Uhr. Die Tickets kosten zehn Euro im Vorverkauf im Weinhaus am Stadtrand, bei Blumen Engebrecht, in der Bücherstube am Krohnstieg und im Büro der Genossenschaft der Fritz-Schumacher-Siedlung (Mo-Do 9-12 Uhr)sowie online unter www.yesticket.org.
POPPENBÜTTEL Zum dritten Mal richtet das Hospital zum Heiligen Geist ein innovatives ExerCube-Turnier aus – Anmeldungen sind noch möglich.
Der ExerCube ist ein KI-basiertes Hightech-Sportgerät aus der Schweiz, an dem über große Projektionsflächen Beweglichkeit, Ausdauer, Konzentration und Koordination trainiert werden können – unabhängig von Alter, Gesundheits- und Fitnessgrad.
Auf drei Bildschirmen ist ein Parcours zu sehen, der mit Hindernissen gespickt ist, die überwunden werden müssen. Ein Transponder am Handgelenk registriert die dazu nötigen Aktionen wie Hüpfen, an die Wand tippen oder in die Knie gehen. Die Schwierigkeiten orientieren sich automatisch an den Fähigkeiten des Einzelnen und sind auch für Menschen im Rollstuhl geeignet.
Die Physiotherapie im Hospital zum Heiligen Geist im Hinsbleek 11 verfügt über zwei dieser modernen Geräte, die es bundesweit lediglich an fünf Standorten und in Hamburg exklusiv in Poppenbüttel gibt. An ihnen kann sich jeder Interessierte im Rahmen der hamburgweiten „Active City“-Strategie bis zum 28. März im individuellen und kostenlosen Training unter Aufsicht zweier Trainer ausprobieren. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Vom 31. März bis 4. April findet die Qualifikation für das ExerCube-Turnier statt; die Finalrunden folgen vom 7. bis 10. April. Als Auszeichnungen gibt es Pokale und Preise.
Individuelle Trainings- und Qualifizierungszeiten bitte unter Telefon 606 011 78 oder per E-Mail an exercube@hzhg.de vereinbaren.
HUMMELSBÜTTEL Am Montag ließ Wandsbeks Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff es erstmals Licht werden in der Parkanlage am Tegelsbarg.
Vor gut drei Monaten, am Nikolaustag, hatte er dort den offiziellen Spatenstich für die Baumaßnahmen vorgenommen.
Für rund 580000 Euro wurden 18 neue Mastleuchten mit energiesparender LED-Technik jeweils im Abstand von 35 Metern auf dem Hauptparkweg installiert, der unter anderem das Neubaugebiet am Butterbauernstieg mit dem Norbert-Schmid-Platz verbindet.
Um dort zu Ärzten und Geschäften zu kommen, mussten die rund 1000 Anwohner bislang in den Wintermonaten durch den dunklen unbeleuchteten Park gehen oder einen großen Umweg machen. Auch Schulkinder und Jugendliche nutzen die Verbindung, um zu Grundschulen und Bauspielplatz sowie zu Sport- und Spielplätzen zu kommen – abends und in der dunklen Jahreszeit mit einem mulmigen Gefühl auch bei ihren Eltern.
Eine Initiative hatte jahrelang für eine Parkbeleuchtung gekämpft, die lange von den Behörden abgelehnt wurde. Doch ab jetzt heißt es: Licht an!
Anwohnerin Katja Genzel ist bereits begeistert: „Endlich brauche ich keine Stirnlampe mehr, wenn ich morgens und abends mit dem Rad durch den Park fahre und als Joggerin nutze ich die Abstände der Lampenmasten für die Messung meiner Laufrunden.“
LANGENHORN Statt Mathe und Deutsch wurde einen ganzen Tag in den Heidbergschulen ausschließlich getanzt. Alle zwei Jahre findet dort der Dance-Day statt.
Rund 800 Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur neunten Stufe studieren klassenweise eine Choreografie ein, suchen Musik aus und entwerfen passende Outfits.
Am 25. Februar war die Stimmung in der großen Sporthalle dauerhaft auf dem Siedepunkt. Zu angesagten TikTok-Songs, Klassikern und Hip-Hop-Musik – die Bässe am Anschlag – zeigten die Kinder und Jugendlichen, was sie seit November gemeinsam erarbeitet hatten.
Wer gerade nicht auf der Tanzfläche stand, bejubelte frenetisch die anderen Klassen. Szenenapplaus gab es vor allem für sportliche Einlagen wie Salti, Breakdance-Elemente und aufwändige Pyramiden.
„Der Dance-Day ist ein riesiges Event, dem die Grundschule und die Stadtteilschule entgegenfiebern und viel Aufwand in der Vorbereitung aufwenden“, berichtet Organisator Michael Stuhr. „Ganz wichtig ist, dass alle mitmachen und nicht nur die tanzaffinen Mädchen und Jungen. In der Klassengemeinschaft werden entsprechende Choreografien erarbeitet, bei der jede und jeder mitwirken kann. Ein großer Dank gilt den engagierten Klassenlehrern, die die inszenierenden Sportlehrer unterstützen. So wurden in der Vorbereitungszeit kurzfristig Tische und Stühle im Klassenraum an die Wände geschoben, die Choreografien geübt und auf dem iPad analysiert“, berichtet Stuhr.
Die größte Überraschung des Dance-Days war für die Schülerschaft die Darbietung von 15 Lehrerinnen und Lehrern, die in fantasievollen Kostümen als T-Rex, Super Mario, Flamingo und Biene die Halle zum Kochen brachten.