Pfandflaschen schaffen am Airport Arbeitsplätze

HAMBURG Damit Pfandflaschen und -dosen nicht klimaschädlich im Müll enden, gibt es seit zehn Jahren am Hamburger Flughafen das Projekt „Spende Dein Pfand“ – eine Kooperation mit dem Straßenmagazin „Hinz&Kunzt“ und dem Recyclingunternehmen Der Grüne Punkt.

Über drei Millionen Getränkebehältnisse landeten seit 2015 in den 18 Sammeltonnen, die in den Terminals, im Check-in- sowie im Boarding-Bereich stehen. 790000 Euro Pfandwert kamen auf diese Weise zusammen – gespendet von Flughafenpassagieren und -besuchern.

Aus den Erlösen finanziert „Hinz & Kunzt“ vier feste, versicherungspflichtige Arbeitsplätze für ehemalige Langzeitarbeitslose und Obdachlose, die an 365 Tagen im Jahr die Sammeltonnen leeren. Rund 20 Kilometer legen Teamleiter Uwe Tröger, der seit Projektstart dabei ist, und seine Kollegen täglich auf dem Flughafengelände zurück. „Leider finden sich in den Behältern immer wieder auch wertlose Kaffeebecher oder Müll. Das liegt sicher daran, dass ausländische Gäste die Aufschrift nicht verstehen und kein Pfandsystem in ihren Heimatländern kennen“, glaubt Tröger, dem die Arbeit am Flughafen finanzielle Sicherheit und Struktur in sein Leben sowie Wertschätzung gebracht hat.

Ist das Sammelgut sortiert, fahren die Leergutbeauftragten umliegende Supermärkte an, um dort die Pfandautomaten mit dem Sammelgut zu füttern. Im Spitzenjahr 2019 waren das beeindruckende 480000 Flaschen und Dosen im Wert von rund 125000 Euro.

„Aus einer kleinen Idee ist etwas Großes geworden, und ‚Spende Dein Pfand‘ längst ein Teil unserer Flughafenkultur“, freut sich Christian Kunsch, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport. Das Projekt sei mittlerweile ein Vorbild für andere Einrichtungen hamburg- und deutschlandweit.