
FUHLSBÜTTEL Rund 5000 „Fahrradleichen“ entfernt die Stadtreinigung jedes Jahr aus dem öffentlichen Raum. In den kommenden Wochen findet wieder eine konzertierte Aktion in fünf Bezirken statt – Auftakt war an der Abstellanlage der U-Bahnstation Fuhlsbüttel-Nord.
Für Hamburgs Umweltsenatorin Katharina Fegebank war es eine Premiere. Zum ersten Mal hielt sie eine Flex in den Händen – die Funken flogen und schon waren die Kettenglieder eines Zahlenschlosses durchtrennt.
Unterstützung bekam Fegebank von Mitarbeitenden der Stadtreinigung, die allein an diesem Standort 17 Fahrräder „befreiten“.
„Wir bekommen pro Jahr hamburgweit über 7000 Meldungen per Hotline oder E-Mail über scheinbar herrenlose Drahtesel, die etwa verbogene Felgen, keine Kette oder Sattel mehr haben, also nicht mehr verkehrstüchtig sind. Von den Bezirksämtern werden diese Räder mit einem roten Zettel versehen. Innerhalb von 14 Tagen können die Eigentümer ihr Rad entfernen – tun sie es nicht, machen wir das“, erklärt Kay Goetze von der Stadtreinigung.
„Damit wird der Radverkehr sicherer und es entsteht mehr Raum für den Umstieg auf nachhaltige Mobilität, denn nichts ist ärgerlicher, als wenn man keinen Abstellplatz für sein Rad findet“, betont Katharina Fegebank.
Immerhin gibt es für jede fünfte „Fahrradleiche“ ein Happy End. In der Werkstatt der Stadtreinigung im Recyclinghof in Osdorf werden sie wieder auf Vordermann gebracht und anschließend in den Gebrauchtwarenhäusern „Stilbruch“ zu Preisen unter 100 Euro verkauft.