Pflanzenoase statt Einheitsgrün

LANGENHORN Auf den ersten Blick sieht der Kleingarten verwildert aus, aber der Eindruck trügt. Der „Naturgarten“ von Florian Seefluth im Diekmoor ist im vergangenen Jahr sogar prämiert worden.

Die Preisrichter vom NaturGarten e.V., der Wildtierstiftung und dem Landesbund der Gartenfreunde e.V. urteilten: „Ihr Garten ist ein wahres Kleinod, das uns allen zeigt, wieviel Schönheit in der Natur steckt, wenn wir ihr den Raum geben, den sie verdient!“

Statt Einheitsgrün mit Rhododendron hat der Pächter seine Parzelle in eine Naturoase verwandelt. Ein kleiner Teich, Trockenmauern aus großen Steinen, Obstbäume, Beerensträucher, Totholzecken und eine Magerwiese mit heimischen Wildpflanzen bieten der Tier- und Insektenwelt vielmehr Nahrung und Unterschlupf als übliche Gartenzuchtformen.

Es gibt zwei Gemüsebeete, doch sonst wird auf Beete verzichtet. Stattdessen sind mit Bedacht arten- und strukturreiche Naturerlebnisräume angelegt worden, in denen Wildbienen, Libellen, Zauneidechsen und Igel ihr Zuhause gefunden haben.

„Naturnahes Gärtnern liegt im Trend, vor allem angesichts der schwindenden Artenvielfalt. Früher wurde im Kleingarten Ordnung geschaffen und die wilde Natur draußen gelassen – heute holen wir sie zurück, weil sie außerhalb der Anlagen immer weniger Platz hat“, sagt Christine Brandt vom Verein „Für ein grünes Hamburg“, der die Initiative „Rettet das Diekmoor“ unterstützt. Die setzt sich für den ausgezeichneten Naturgarten und die gesamte Kleingartensiedlung ein, denn sie sind bedroht. In den kommenden Jahren soll das Areal mit rund 700 Wohnungen bebaut werden.

Für Freitag, 27. Juni, hat die Initiative eine kostenlose Führung durch die prämierte Parzelle organisiert. Annette Stelter von NaturGarten e.V. zeigt Besonderheiten auf und gibt Tipps zum Gestalten der eigenen Grünfläche. Treffpunkt ist um 16.45 Uhr auf dem P&R-Parkplatz am U-Bahnhof Langenhorn-Nord. Eine Anmeldung ist nicht nötig.