Gemeinsam gegen Rassismus und Diskriminierung

Norderstedt cbl In einer einzigartigen Form setzen die Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark (GO) und das Lise-Meitner-Gymnasium (LMG) gemeinsam ein wirkungsvolles Zeichen. An diesem Mittwoch erhalten beide mit einem Festakt in der Aula und Grußworten der Oberbürgermeisterin sowie der Stadtpräsidentin die Auszeichnung als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Damit folgen sie dem Norderstedter Coppernicus-Gymnasium und zählen somit zu einem Netzwerk aus 2500 Schulen bundesweit, darunter 69 in Schleswig-Holstein.

Voraussetzung für die Aufnahme ist, dass sich mindestens 70 Prozent der Schüler, Lehrer und Mitarbeiter mit ihrer Unterschrift verpflichten, sich gegen Diskriminierung an ihrer Schule einzusetzen. „An beiden Schulen lag der Anteil jeweils über 80 Prozent“, betont Friedemann Müller (16) von der GO. Aktuell lernen rund 500 Jugendliche an der Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark, etwa 700 besuchen das Lise-Meitner-Gymnasium.

Die Initiative für das gemeinsame Projekt ging von beiden Schülervertretungen aus. „Wir wollen das Schulzentrum in seiner Form stärken und die Verbundenheit der Schulen demonstrieren“, erklärt Bennet Hinz (16) vom LMG, „denn mit Rassismus hat jede Schule zu kämpfen. Das fängt bei Mobbing an und geht bis zur Gewalttätigkeit wegen Hautfarbe, Herkunft, des sozialen Umfeldes oder sexueller Orientierung.“

„Mit der Auszeichnung übernehmen wir die Verantwortung für das soziale Klima an unserer Schule“, bekräftigt Johannes Burbat (16) vom LMG. Aufklärung durch regelmäßige Fach- und Projekttage, die jährlich zu erbringen sind, sowie Aufmerksamkeits-Kampagnen wie Spendenläufe sollen das Bewusstsein der Schüler- und Lehrerschaft schärfen – ebenso die Augen und Ohren offen zu halten und bei Konflikten einzugreifen.

Als prominenten Paten konnten die Jugendlichen Dr. Dietmar Bartsch gewinnen, der der Linken-Fraktion im Bundestag vorsitzt. „Er hat sofort zugesagt“, freut sich Finn Frey (16), der den Kontakt zum Politiker hergestellt hatte.

Auch die Organisation des Festaktes lag in den Händen der Schüler – ein eindrucksvoller Abschluss vor allem für die Vertreter der GO wie Tim Veelders, der „nebenbei“ seine Abschlussprüfung absolvierte.